Am 24. März fanden in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires Kundgebungen und Demonstrationen in Erinnerung an den Militärputsch 1976 und die 30.000 unter der Diktatur ermordeten Menschen statt. Zu den Gedenkveranstaltungen kamen mehrere zehntausend Menschen aus Gewerkschaften, linken politischen Gruppen und Menschenrechtsorganisationen.
María Juana Rivas, eine Sprecherin der Frauenorganisation Madres de Plaza de Mayo, sagte zu der gemeinsamen Forderung aller Beteiligten nach weiteren Prozessen gegen die Verantwortlichen während der Diktatur: "Wir kämpfen weiter dafür, dass die Justiz handelt und angemessene Urteile fällt, denn wir wissen, dass die Verbrechen, die straflos bleiben, sich wiederholen."
Auf zahlreichen Transparenten war zu lesen: “Wo ist Julio Lopez?" Gefragt wird nach dem am 17. September 2006 verschwundenen, damals 77-jährigen linken Aktivisten. Er war während der Diktatur entführt, gefoltert und drei Jahre lang in einem Geheimgefängnis in Buenos Aires eingesperrt worden.
2006 trat er als Hauptzeuge im Prozess gegen Miguel Etchecolatz auf, Polizeioffizier und Verantwortlicher für jenes Geheimgefängnis. Aufgrund seiner Aussagen wurde gegen 62 weitere Militärs ermittelt und Etchecolatz wurde wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Genozid zu Lebenslänglich verurteilt.
Quelle: Agencia Rodolfo Walsh, Argentinien
Fotos: Sergio Mussini