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Kritik an Besuch von "Putsch-Kardinal" aus Honduras in Brüssel

Brüssel. Abgeordnete des Europaparlaments haben öffentlich gegen einen geplanten Besuch des honduranischen Kardinals Oscar Rodríguez Maradiaga in Brüssel protestiert. Die Parlamentarier der linksgerichteten Fraktion GUE/NGL appellierten in einer Erklärung an den EU-Ratspräsidenten, Herman Van Rumpuy, den katholischen Kirchenfunktionär nicht zu empfangen, weil er den Putsch gegen den letzten demokratisch gewählten Präsidenten des mittelamerikanischen Landes, Manuel Zelaya, öffentlich unterstützt hat. Auch habe Rodríguez Maradiaga den gewaltsamen Sturz Zelayas, die Deportation des Staatschefs ins Ausland und die Inthronisierung des Diktators Roberto Micheletti gemäß der Propaganda der Putschisten als "verfassungsmäßige Nachfolge" verteidigt.

In der Erklärung, die amerika21.de vorliegt, erinnern die Abgeordneten Gabriele Zimmer und Jürgen Klute (Deutschland) sowie Willy Meyer (Spanien) daran, dass in Honduras bis heute eine De-facto-Regierung besteht, die durch illegitime Wahlen an die Macht gekommen ist. Die Abgeordneten forderten Van Rompuy auf, den "Kampf des honduranischen Volkes für die Demokratie" zu unterstützen.