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USA überdenken Botschafterkandidat für Venezuela

Washington. Nach dem lockeren Zusammentreffen zwischen Venezuelas Präsident Hugo Chávez und US-Außenministerin Hillary Clinton am Samstag am Rande der Vereidigung von Brasiliens neuer Präsidentin Dilma Rousseff hat die US-Regierung ein Nachgeben im Botschafterstreit in Aussicht gestellt. Die Kandidatur des von Caracas abgelehnten Botschafterkandidaten Larry Palmer werde zwar nicht formell zurückgezogen, doch das Nominierungsverfahren ende mit dem Zusammentritt des neuen Kongresses in dieser Woche, sagte Außenamtssprecher Philip Crowley am gestrigen Montag. Daher müsse die US-Regierung einen neuen Ernennungsprozess einleiten. Crowley schloss nicht aus, dass dann ein von Caracas geforderter alternativer Kandidat aufgestellt wird, berichtet die Nachrichtenagentur AFP.

Crowley betonte, die USA seien an guten Beziehungen mit Venezuela interessiert. Vor einer Woche hatte die US-Regierung als Reaktion auf die Ablehnung Palmers durch Caracas noch die Aufenthaltserlaubnis für den Botschafter Venezuelas, Bernardo Álvarez Herrera, entzogen. Palmer war von Venezuela bereits im August abgelehnt worden, weil er schon im Nominierungsverfahren durch harsche Kritik aufgefallen war. Demnach unterstellte er der venezolanischen Regierung eine Zusammenarbeit mit der kolumbianischen FARC-Guerilla und kritisierte die Verfasstheit der Armee des südamerikanischen Landes.