Brasília. Neun Staatsanwälte haben in Brasilien die staatlichen Kreditinstitute Banco do Brasil und Banco da Amazônia wegen Finanzierung illegaler Abholzungen in Amazonien verklagt. Dies berichtete die Staatsanwaltschaft auf ihrer Internetseite am Donnerstag. Demnach hätten die beiden staatseigenen Banken mit öffentlichen Geldern landwirtschaftliche Großbetriebe (Fazendas) im nördlichen Bundesstaat Pará finanziert, denen illegale Abholzungen und Verstöße gegen Arbeitsrechte vorgeworfen werden.
Die Klage wird auch gegen die Behörde für Agrarreform Incra erhoben, da diese laut den Anklägern ihrer Kontrollfunktion und der Katasterverwaltung der Ländereien nur ineffizient nachkomme, so die Klageschrift.
Die Staatsanwälte fordern von den beiden Banken neue Schwerpunktsetzungen, nach denen irregulären Produzenten der Region keine Kredite mehr gewährt werden sollten. Vielmehr hätten die Banken für eine zinsgünstige Kreditpolitik für umweltverantwortliche Produzenten Sorge zu tragen. Die Banco do Brasil und die Banco da Amazônia sind zwei der fünf Staatsbanken in Brasilien. Die weiteren sind die Caixa Econômica Federal, die Entwicklungsbank BNDES sowie die Banco do Nordeste.