Widerstand gegen Staudammprojekt in Chile geht weiter

Santiago de Chile. Am Freitag demonstrierten erneut mindestens 40.000 Menschen in Santiago de Chile gegen das Staudammprojekt HidroAysén. Die Demonstration erreichte diesmal ohne nennenswerte Zwischenfälle das Regierungsgebäude (Moneda), wo eine Kundgebung abgehalten wurde. Die Mobilisierung gegen HidroAysén wurde am Samstag in Santiago und anderen Städten fortgesetzt, wo tausende Menschen demonstrierten.

Anlässlich der Regierungsrede Sebastian Piñeras nach einem Jahr Amtszeit gingen am Samstag auch mindestens 15.000 Menschen in Valparaiso auf die Straße. Mobilisiert hatten unter anderem Studierendenverbände, Gewerkschaften, und Umweltorganisationen. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer gegen die DemonstrantInnen ein. Es gab 53 Verhaftete.

Während der Rede Piñeras im Parlament zeigten zwei Abgeordnete der Opposition ein Transparent mit der Aufschrift: "Nein zu HidroAysén. Patagonien ohne Staudämme". Der Vorfall sorgte im Parlament für zum Teil handgreifliche Auseinandersetzungen mit den Abgeordneten der Regierungsparteien.

Piñera nahm in seiner Regierungsrede auch Bezug auf das Staudammprojekt. "Chile ist reich an Wasser", sagte der Präsident. "Und Wasser ist eine saubere und erneuerbare Energie". Mit dem gleichen Satz werben die Unternehmen Endesa y Colbún in ihrer Imagekampagne für das Projekt.