Kolumbien / Politik

ELN in Kolumbien verteidigt bewaffneten Kampf

Bogotá. Anlässlich des 47. Jahrestages ihrer Gründung hat die kolumbianische Guerilla-Gruppe ELN die Aufrechterhaltung ihres bewaffneten Kampfes gegen den kolumbianischen Staat verteidigt. In einer im Internet veröffentlichten Botschaft erklärt das "Zentrale Kommando der ELN", dass sich die Ursachen für den bewaffneten Aufstand gegen den kolumbianischen Staat vor 47 Jahren bis heute noch weiter veschärft hätten. Im Rahmen der  Umsetzung der neoliberalen Reformen seit den 1970er Jahren sei es zu einer weiteren "Flexibilisierung und Prekarisierung der Arbeit, zu Vertreibungen, Entwurzelung und der größten Enteignung der Bevölkerung in der Geschichte Kolumbiens" gekommen. Das Land sei an die "Megaprojekte der Transnationalen Konzerne" und an den mit dem Paramilitarismus verbundenen Großgrundbesitz ausgehändigt worden. Die eigene verarbeitende Industrie, die eine nationale Ökonomie begründen könnte, sei verwüstet. Zudem sei das Land von den USA zur größten Militärmacht Lateinamerikas aufgebaut worden, um die Nachbarländer zu bedrohen, heißt es in dem Kommunique der ELN.

Die ELN gilt neben der FARC als wichtigste Guerilla-Gruppe in Kolumbien. In den Friedensprozessen der 1990er Jahre hatte die ELN die Einrichtung demilitarisierter Zonen vorgeschlagen und damit auch die eigene Entwaffnung in Aussicht gestellt. Seit der Stärkung einer "militärischen Lösung" unter der Regierung Álvaro Uribe 2002 waren Gespräche über eine friedliche Lösung des kolumbianischen Konflikts abgebrochen worden.