Bolivien: Erste Verhandlungen im Streit um Straße

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Infrastrukturminister Walter Delgadillo und die Ministerin für produktive Entwic
Infrastrukturminister Walter Delgadillo und die Ministerin für produktive Entwicklung Teresa Morales bei den ersten Gesprächen mit den Protestmarschierern am Mittwoch.

San Ignacio de Moxos, Bolivien. Im Streit um eine geplante Straße haben die Konfliktparteien in Bolivien am gestrigen Mittwoch einen Dialog begonnen. Dies bestätigte Infrastrukturminister Walte Delgadillo, der die offizielle Delegation leitet. Der Minister sprach von einem guten Start der Gespräche, die in der Stadt San Ignacio de Moxos (Departement Beni) stattfinden. Dort befindet sich derzeit der Protestmarsch der Indigenen. Sie wenden sich gegen den Bau einer Straße von Villa Tunari (Departement Cochabamba) nach San Ignacio de Moxos durch das "Indigene Territorium Nationalpark Isiboro Sécure" (TIPNIS). Nachdem die Protestierenden bis gestern drei Angebote zu Verhandlungen ausgeschlagen hatten, sollen nun am heutigen Donnerstag die Gespräche fortgesetzt werden.

Unterdessen hat sich die US-Botschaft in La Paz gegen Vorwürfe verwehrt, Einfluss auf die Proteste in Bolivien zu nehmen. Am Sonntag hatte Präsident Evo Morales Listen mit dokumentierten Telefonkontakten im Fernsehen präsentiert. Diese sollten die Einflussnahme auf maßgebliche indigene Organisationen beweisen, die aktuell gegen die Regierung protestieren."Wir betonen, dass weder die Botschaft der Vereinigten Staaten in Bolivien noch andere Teile der US-Regierung den indigenen Marsch unterstützen", zitiert die CNN aus einer offiziellen Stellungnahme der Botschaft.

Am gestrigen Mittwoch hatte die Regierung die Vorwürfe erneuert. Insbesondere die Entwicklungsagentur USAID verfolge Pläne, sein Land zu destabilisieren, sagte Juan Ramón Quintana von der bolivianischen Entwicklungsagentur

Die Opposition in Bolivien hat die Regierung ihrerseits beschuldigt, die Privatsphäre der betroffenen Anführer der sozialen Bewegungen verletzt zu haben, deren Kontakte mit der Botschaft öffentlich wurden. Innenminister Sacha Llorenti hingegen sagte, man habe die Daten auf legalem Wege erhalten.