Sozialforum in Brasilien endet mit Aufruf zu weltweiten Protesten

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Teilnehmer einer Demonstration im Rahmen des Sozialforums 2012 in Porto Alegre
Teilnehmer einer Demonstration im Rahmen des Sozialforums 2012 in Porto Alegre

Porto Alegre. In Brasilien ist am Wochenende ein thematisches Treffen der Sozialforumsbewegung mit einem Aufruf zu weiteren Protesten gegen die Wirtschaftskrise und den Klimawandel zu Ende gegangen. Das Sozialforum fand unter dem Titel "Krise des Kapitalismus, der Sozialen Gerechtigkeit und der Umwelt" statt. Weltweite Demonstrationen sollen im Juni organisiert werden, um Druck auf den Rio+20-Gipfel der UNO auszuüben. An dem Treffen in Porto Alegre nahmen zahlreiche Vertreter aktueller Proteste teil, unter ihnen Aktivisten der Bewegung der "Indignados" (Empörte) aus Spanien und der Occupy-Wallstreet-Bewegung aus den USA. Gemeinsam wollen diese Gruppierungen am kommenden 5. Juni auf die Straße gehen, um angesichts der Weltwirtschaftskrise eine neue Sozial- und Umweltpolitik einzufordern.

Die Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung fand vom erstmals Mitte 1992 in Rio de Janeiro statt. Sie dient als Forum zur Debatte von umwelt- und entwicklungspolitischen Strategien. Seit 1992 fanden alle fünf Jahre Folgekonferenzen statt, deren Ergebnisse jedoch von Nichtregierungsorganisationen stets als nicht ausreichen kritisiert wurden.

Auch bei der Rio+20-Konferenz, die 20 Jahre nach dem ersten Gipfel stattfindet, werden daher Basisorganisationen aus aller Welt zu einem alternativen "Gipfel der Völker" zusammenkommen. Man wolle so vermeiden, "dass sich der Kapitalismus einen grünen Anstrich gibt", hieß es am Ende des Sozialforums. Unterstützung erfuhr das Basistreffen dabei von der amtierenden brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff. Der UNO-Gipfel im Juni, den sie als Gastgeberin leiten wird, stehe in der Pflicht, "einem Entwicklungsmodell den Weg zu ebnen, das Wachstum und Arbeitsplätze schafft, Ungleichheiten reduziert und die natürlichen Ressourcen schützt und nachhaltig nutzt".


Das Nachrichtenportal amerika21.de wird in Zusammenarbeit mit dem Pressedienst Poonal aktuell über den Rio-20-Gipfel und den alternativen Gipfel der Völker berichten.