Ecuador akzeptiert deutsches Angebot für Yasuní-Schutz

Berlin/Quito. Deutschland und Ecuador werden beim Schutz des Yasuní-Nationalparks zusammenarbeiten. Dies teilte Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) in einer Pressemitteilung mit. Demnach habe die ecuadorianische Regierung das Angebot der Bundesregierung akzeptiert, den Schutz des Yasuní-Nationalparks im Rahmen der deutsch-ecuadorianischen Entwicklungszusammenarbeit zu unterstützen. Nach Aussage von Niebel haben sich mit dieser Entscheidung die Pragmatiker in Ecuador durchgesetz, die Mechanismen und Regeln der üblichen Entwicklungszusammenarbeit werden anerkannt. Insbesondere sei nicht mehr von einem Sonderkonto für Yasuní die Rede. Dieses hatte im März zu einer Zurückstellung der Verhandlungen über die deutsche Beteiligung am Yasuní-Schutz geführt.

Der Entwicklungsminister ist ein Gegner des Treuhandfonds unter UNO-Verwaltung, in dem die ecuadorianische Regierung die Gelder für den Schutz des Yasuní-Regenwaldes sammeln will. Mit dem Geld, insgesamt will Ecuador in zwölf Jahren 3,6 Milliarden Dollar einnehmen, sollen die Einnahmen aus einer möglichen Öl-Förderung im sogenannten ITT-Gebiet kompensiert und das Öl im Gegenzug nicht angetastet werden. Im Bundeshaushalt 2012 hatte die Bundesregierung Gelder in Höhe von 34,5 Millionen Euro für den Schutz des Yasuní-Parks vorgesehen, die aber explizit nicht in den Fonds eingezahlt werden sollen.

Noch im Mai erwartet Ivonna Baki, die Beauftragte der ecuadorianischen Regierung für den Yasuní-Schutz, nun eine Delegation der Bundesregierung in Ecuador. Das Geld aus Deutschland werde dabei verteilt über die kommenden drei Jahren fließen, sagte sie der Nachrichtenagentur AFP.

Ute Koczy, entwicklungspolitische Sprecherin der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag, begrüßte die aktuellen Entwicklungen. Nun müsse die Bundesregierung gemeinsam mit Ecuador sichtbare Pflöcke einschlagen. Konzepte für den Yasuní-Schutz lägen auf dem Tisch: "Sie reichen von Investitionen in erneuerbare Energien, über die Schaffung nachhaltiger Einnahmequellen für die Bevölkerung in der Amazonasregion, bis hin zu Biodiversitätsschutz und der satellitengestützten Überwachung der Wälder."