Mexiko / Menschenrechte

Protestmärsche am mexikanischen Muttertag

Mexiko-Stadt. Am Donnerstag haben Frauenorganisationen in Mexiko-Stadt gegen politische Verfolgung protestiert. Die Aktion hatte am Vortrag in der mexikanischen Industriestadt León im Bundesstaat Guanajuáto als Protestmarsch begonnen, der von Frauenorganisationen anberaumt worden war. Die Aktion stand unter dem Motto "Mütter suchen ihre Söhne und Töchter" und "Mütter fordern Gerechtigkeit".

An der Demonstration nahmen vor allem Mütter und Familien teil, deren Angehörige Opfer von staatlicher Verfolgung und Entführungen geworden waren. Diese oft staatlichen Repressionen münden meist in Folter und gezielter Tötung der Opfer.

Laut einem Bericht der Nationalen Menschenrechtskommission (CNDH) ereigneten sich in Mexiko seit dem von Felipe Calderón 2006 erklärten "Krieg gegen den Drogenhandel" bis zum Jahr 2011 fast 5.400 "desapariciones forzadas", wie diese Fälle von staatlichen Verbrechen im spanischsprachigen Raum genannt werden.

Bei dem Protestmarsch in León, an dem mehrere hundert Personen teilnahmen, riefen die Betroffenen "Lebend habt ihr sie uns genommen, lebend wollen wir sie zurück", um auf das Schicksal ihrer Familienmitglieder aufmerksam zu machen.