Kolumbien / Politik

Strafanzeige wegen Gewalt gegen Gewerkschaften in Kolumbien

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Demonstration des Gewerkschaftsverbandes CUT in Kolumbien
Demonstration des Gewerkschaftsverbandes CUT in Kolumbien

Berlin/Den Haag. Das European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) hat am Dienstag gemeinsam mit der kolumbianischen Menschenrechtsorganisation CAJAR und dem kolumbianischen Gewerkschaftsdachverband CUT bei der Anklagebehörde des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) in Den Haag eine Strafanzeige wegen der andauernden Verfolgung von Gewerkschafter­n in Kolumbien eingereicht. In der über 100 Seiten umfassenden Analyse der tatsächlichen und rechtlichen Situation kommen die Organisationen zu dem Schluss, dass die Gewalt gegen Gewerkschafter in Kolumbien die Stufe von Verbrechen gegen die Menschlichkeit erreicht, heißt es in einer Pressemitteilung des ECCHR. Deshalb fordern die Autoren den IStGH dazu auf, formelle Ermittlungen gegen die Hauptverantwortlichen aufzunehmen, da diese Verbrechen in Kolumbien nicht ausreichend ermittelt werden.

Fast 3.000 Gewerkschafter seien in Kolumbien binnen der letzten drei Jahrzehnte ermordet worden, 775 allein im letzten Jahrzehnt, und viele weitere wurden eingeschüchtert, bedroht und verfolgt, schreiben die Verfasser der Anklageschrift. Dem internationalen Gewerkschaftsbund zufolge geschahen mehr als die Hälfte der weltweit berichteten Ermordungen von Gewerkschaftern in Kolumbien. Dies mache Kolumbien zum gefährlichsten Land für Gewerkschafter auf der Welt.