Asunción. Paraguays De-facto-Präsident Federico Franco hat unlängst verkündet, dass schon Mitte 2013 das erste Barrel paraguayischen Erdöls gefördert werde. Diese Aussage machte er vor Teilnehmern eines paraguayisch-brasilianischen Investorenforums in Asunción.
Schon einen Tag später jedoch erklärte sein Vizeminister für Bergbau und Energie, Hugo Cacace, dass es bisher nur Indizien, aber keine Beweise für Erdölvorkommen in Paraguay gebe. Die Wahrscheinlichkeit, bei den bevorstehenden Probebohrungen auf Erdöl zu stoßen, liege bei 25 bis 30 Prozent.
Die ersten Untersuchungen auf einem Areal von 800.000 Hektar beginnen im Dezember dieses Jahres. Insgesamt hat das Unternehmen President Energy eine Konzession für 1,6 Millionen Hektar im Pirity Becken, unmittelbar an der Grenze zu Argentinien. Auf der argentinischen Seite des Pilcomayo-Flusses werden seit Jahren große Mengen Erdöl gefördert.
President Energy Paraguay, eine Fusion zwischen der britisch-amerikanischen Pirity Hidrocarburos S.R.L. und der Crescent Global Oil Paraguay mit Hauptsitz in Texas, erhielt erst unter De-facto-Präsident Franco nach einem gewonnenen Rechtsstreit vor dem Obersten Gerichtshof seine Konzession zurück.
Im Jahr 2008, nach Amtsantritt des demokratisch gewählten Präsidenten Fernando Lugo, waren grobe Unregelmäßigkeiten bei der Konzessionsvergabe unter der Vorgängerregierung festgestellt worden. Diese Unregelmäßigkeiten bezogen sich teils auf unklare Geschäftsführungs- und Besitzverhältnisse, aber auch auf Nichtbeachtung von Umweltauflagen.
Mittels eines Dekretes setzte Lugo die erteilte Konzession Ende 2008 außer Kraft. Der Präsident der paraguayischen Vereinigung der Erdölderivatunternehmen, Richard Kent, dankte De-facto-Präsident Franco für seine Unterstützung. Er bestätigte, dass frühestens im Dezember 2013 mit ersten Ergebnissen zu rechnen sei.