Venezuela / Politik

Kaum Wechsel bei Regionalwahl in Venezuela

PSUV stellt einen Gouverneur und gewinnt sieben von elf Bürgermeisterämtern. Opposition behauptet sich in Amazonas und Maracaibo

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Die Ergebnisse der Regionalwahlen
Die Ergebnisse der Regionalwahlen

Caracas. Nach den Regionalwahlen in Teilen Venezuelas bleibt fast alles beim Alten. Bei einer relativ geringen Wahlbeteiligung von 50 Prozent konnte die Regierungspartei PSUV am gestrigen Sonntag einen Gouverneursposten und sieben Bürgermeisterämter gewinnen. Kandidaten der Opposition siegten im Bundesstaat Amazonas und in vier Bezirken (Municipios). Damit entspricht das Kräfteverhältnis weitgehend dem Zustand vor der Wahl. Während sich im Bundesstaat Amazonas der Kandidat der oppositionellen PPT behaupten konnte, konnte die sozialistische PSUV im Municipio Achaguas (Bundesstaat Apure) den Posten des Bürgermeisters zurückgewinnen. In beiden Fällen hatte zuvor die Partei PPT regiert. Sie war ehemals Teil des Regierungsbündnisses von Präsident Hugo Chávez, schied jedoch vor den Parlamentswahlen im September aus diesem aus. In allen anderen Fällen konnten Regierung und Opposition ihre Posten verteidigen.

Während das Ergebnis im südlichen Bundesstaat Amazonas mit 51,1 Prozent für den Kandidaten der Opposition, Liborio Guarulla, relativ knapp ausfiel, konnte die chavistische PSUV in Guárico einen deutlichen Erfolg feiern. Ihr Kandidat, Luis Enrique Gallardo, konnte 77,1 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen, etwa 25 Prozent mehr als sein verstorbener Vorgänger William Lara im November 2008. In Maracaibo, der Hauptstadt des westlichen Bundesstaates Zulia, setzte sich wie erwartet die Kandidatin der Opposition, Eveling Trejo de Rosales, durch. Sie ist die Ehefrau des ehemaligen Bürgermeisters und Ex-Präsidentschaftskandidaten Manuel Rosales. Dieser befindet sich seit April 2009 in Peru und wird in Venezuela wegen Korruptionsvorwürfen gesucht. Er selbst sieht sich als politisch Verfolgter.

Wie der Nationale Wahlrat (CNE) am Sonntag erklärte, verliefen die Wahlen ohne größere Zwischenfälle. Auch wenn es in einigen Wahllokalen zu Verzögerungen des Beginns des Wahlprozesses kam, sei der Tag mit "totaler Normalität" verlaufen, sagte einer der Rektoren des CNE, Humberto Castillo. Starke Regenfälle im ganzen Land hatten in den vergangenen Tagen zu Überschwemmungen geführt, die auch die Durchführung der Wahlen bedrohten. Trotz der schlechten Wetterlage konnten diese aber problemlos durchgeführt werden.