Mercosur-Länder / EU

Einigung unsicher

Ab Anfang April sprechen EU und Wirtschaftsbündnis Mercosur wieder intensiver miteinander über Freihandel

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Einigung unsicher
Einigung unsicher

Buenos Aires. Die Europäische Union und das südamerikanische Wirtschaftsbündnis "gemeinsamer Markt des Südens" (Mercosur) werden im April die 1999 aufgenommenen Verhandlungen für eine politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit weiterführen. Dies gab der Vorsitzende der europäisch-argentinischen Kommisson, Gustavo Martín Prada, am Donnerstag (Ortszeit) in der argentinischen Hauptstadt bekannt. Argentinien hat derzeit den Vorsitz der Organisation inne.

Die Verhandlungen zwischen der EU und dem Mercosur sind seit Ende 2006 festgefahren. Prinzipielle Meinungsverschiedenheiten zu Fragen des Handels mit Industrieprodukten, die vor allem aus dem Norden kommen, und Agrarprodukten, die der Süden exportiert, hatten eine Einigung bisher verhindert.

Zwischen zweiten und vierten April werden sich Vertreter der Staatenbündnisse in Brüssel treffen. Eine weitere Zusammenkunft ist für den 25. April geplant, gab Gustavo Martín Prada bekannt. Um mit den Verhandlungen voran zu kommen, sei bereits für den 15. Mai ein Außenministertreffen anvisiert. Eventuell könnten auch die Präsidenten der beiden Blöcke am Rande des EU-Lateinamerika-Gipfels zwei Tage später in der peruanischen Hauptstadt Lima zusammenkommen.

Dem Mercosur gehören neben Brasilien und Argentinien auch Uruguay und Paraguay an. Venezuela hat den Beitritt formell unterzeichnet. Für die Vollmitgliedschaft fehlt Caracas noch die Ratifizierung des Beitrittdokumentes durch die Kongresse von Brasilien und Paraguay. Venezuela ist derzeit noch wie Bolivien, Chile, Kolumbien, Peru und Ecuador assoziiertes Mitglied des 1991 gegründeten Zusammenschlusses, der am vergangenen Mittwoch vor 17 Jahren gegründet wurde.

Der "gemeinsamer Markt des Südens" umfasst einen Binnenmarkt, der 12,8 Millionen Quadratkilometer groß ist. Das sind 72% der Fläche Südamerikas. Dort leben etwa 260 Millionen Menschen (Stand 2006), die ein Bruttoinlandsprodukt von etwa einer Billion US-Dollar erwirtschaften.


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