Venezuela / Russland

Atomkraftwerk mit russischer Hilfe

Venezuela: Präsident Chávez will im Wahlkampf mit Ankündigung eines Reaktorbaus punkten

Maracaibo. Venezuela will mit Hilfe Russlands seinen ersten Atomreaktor bauen. Die Anlage solle im Bundesstaat Zulia im Nordwesten des Landes entstehen, gab Venezuelas Präsident Hugo Chávez am Sonntag Abend auf einer Kundgebung in der Stadt Maracaibo bekannt.

Der geplante Atomreaktor sei ausschließlich für die friedliche Nutzung der Atomenergie bestimmt, sagte Chávez nach Angaben des venezolanischen Informationsministeriums. Er verwies darauf, dass Brasilien und Argentinien bereits Atomreaktoren hätten. "Auch wir werden einen eigenen Reaktor haben."

Die Anlage solle nach dem Wissenschaftler Humberto Fernández Morán benannt werden. Fernández hatte in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts nach seinem Studium in Deutschland das venezolanische Institut für Neurologie und Gehirnforschung (IVNIC) gegründet, das später das Institut für wissenschaftliche Forschung Venezuelas (IVIC) wurde.

Der russische Ministerpräsident Wladimir Putin hatte Ende September bei einem Treffen mit Chávez in Moskau gesagt, Russland wäre bereit, über eine Zusammenarbeit mit Venezuela im Atombereich nachzudenken. Kommende Woche wird in Venezuela der russische Staatschef Dmitri Medwedew erwartet.


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