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Geringere Strafen für zwei der "Cuban Five"

US-Gericht korrigiert die Urteile gegenüber Ramón Labañino und Fernando González. Leise Hoffnung auf Kuba

Washington. Das Bundesgericht in Südflorida hat am Dienstag das Strafmaß für zwei der fünf in den USA inhaftierten Kubanern reduziert, berichtet die kubanische Nachrichtenagentur Prensa Latina. Im Oktober hatte die Justiz in den USA bereits die Strafe für einen der politischen Gefangenen herabgesetzt. Die Antiterror-Kämpfer sitzen seit 11 Jahren in amerikanischen Gefängnissen ein.

Die Haftstrafe für Fernando González wurde nun von US-Richterin Joan Lenard von 19 auf 17 Jahre verringert. Bei der vorhergehenden Sitzung hatte sie das Strafmaß für Ramón Labañino auf 30 Jahre gesenkt. Im Jahr 2001 war in Miami das international heftig kritisierte Urteil gegen den heute 46-jährigen Labañino gefällt worden. Demnach sollte er lebenslänglich zuzüglich 18 Jahre einsitzen.

Die Korrektur der Strafen bestätige, dass im Jahr 2001 ein ungerechtes Verfahren stattgefunden habe, sagte der kubanische Parlamentspräsident Ricardo Alarcón laut Prensa Latina am Abend nach der aktuellen Entscheidung. Als Verantwortlicher der Regierung Kubas für die Kampagne zur Freilassung der fünf Männer, bat Alarcón um eine Ausweitung der internationalen Solidarität. Damit gebe es realistische Chancen, den Justizskandal zu beenden, so Alarcón. Seinen Optimismus stützt der Kampagnenleiter zudem auf einen möglichen positiven Einfluss von US-Präsident Barack Obama.

Das Verhältnis zwischen dem sozialistischen Kuba und den USA ist seit Jahren durch den Fall der so genannten Cuban Five belastet. Fernando González, Ramón Labañino, Gerardo Hernández, René González und Antonio Guerrero waren im Jahr 1998 festgenommen worden. Sie hatten im Auftrag der kubanischen Regierung gewaltbereite Exil-Gruppen in Florida überwacht, die auf der Insel für tausende Tote und Verletzte durch Terrorangriffe verantwortlich gemacht werden.

Die Urteile von René González und Gerardo Hernández sollen im kommenden Jahr überprüft werden. Die lebenslange Strafe von Antonio Guerrero war im Oktober auf 22 Jahre reduziert worden.