Bolivien / EU / Politik

Fall Snowden: Portugal und Frankreich sperren Luftraum für Evo Morales

flugzeug-morales.jpg

Evo Morales Präsidialmaschine
Evo Morales Präsidialmaschine

La Paz/Wien. Boliviens Außenminister David Choquehuanca hat am Dienstag in scharfer Form die Entscheidung Frankreichs und Portugals verurteilt, den Luftraum für den bolivianischen Präsidenten Evo Morales zu sperren. Medien zur Folge wurde das Überflugverbot erteilt, da die Behörden beider Länder annahmen, dass sich in dem Flugzeug neben Evo Morales auch der US-Whistleblower Edward Snowden befinde.

Der Außenminister Boliviens bezeichnete den Vorgang als ungeheuerlich, und machte darauf aufmerksam, dass es sich dabei um einen diskriminierenden Akt handle, der das Leben des bolivianischen Staatspräsidenten sowie der gesamten Besatzung grundlos gefährdete. "Beide Länder verletzten mit ihrer Weigerung international etablierte Normen des Flugverkehrs", so der Außenminister weiter. Auch sagte er, dass vor dem Start alle Passagiere der Staatsmaschine den internationalen Normen entsprechend registriert wurden. "Es ist absolut auszuschließen, dass sich ein nicht registrierter Passagier an Bord befand. Wir hoffen, dass wir Mittwoch mit einer neuen Flugroute wieder nach Bolivien zurückkehren können", sagte der Außenminister abschließend.

Weitere Details zum Vorgang gab der Verteidigungsminister Boliviens, Rubén Saavedra, bekannt. So informierten die französischen Behörden Morales erst eine Stunde vor Eintritt in den Luftraum Frankreichs, dass er das Territorium nicht durchqueren darf. Die gleiche Antwort erhielt die bolivianische Delegation von portugiesischer Seite, als in Reaktion auf die Absage Frankreichs, die Anfrage an Portugal erging, auf dem Flughafen von Lissabon landen zu können.

Erst Österreich war bereit der Maschine von Evo Morales die Landeerlaubnis auf dem Wiener Flughafen zu erteilen. Allerdings erfolgte diese erst, nachdem die Piloten auf die Notlage der Präsidentenmaschine hingewiesen hatten.

Evo Morales, war auf der Rückreise aus Russland, wo er am Gipfel der Erdgas exportierenden Nationen teilgenommen hatte. Zudem nutzte er den Gipfel für bilaterale Gespräche mit dem russischen Präsidenten Vladimir Putin sowie seinem venezolanischen Amtskollegen Nicolás Maduro.