Venezuela / Wirtschaft

Venezuela: Explosion in größter Ölraffinerie des Landes war Sabotage

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Die Explosion in der Ölraffinerie Amuay im August 2012 ist laut Untersuchungsbericht auf Sabotage zurückzuführen
Die Explosion in der Ölraffinerie Amuay im August 2012 ist laut Untersuchungsbericht auf Sabotage zurückzuführen

Caracas. Venezuelas Minister für Erdöl und Bergbau, Rafael Ramírez, hat bekanntgegeben, dass die Explosion der Ölraffinerie Amuay im August vergangenen Jahres auf Sabotage zurückzuführen ist. Laut einem am Montag veröffentlichten Untersuchungsbericht wurde der Großbrand in der größten Ölverarbeitungsanlage des Landes im nordwestlichen Bundesstaat Falcón offenbar gezielt herbeigeführt. Bei dem Unglück waren insgesamt 47 Menschen ums Leben gekommen und über 130 verletzt worden. Hunderte Häuser in der Umgebung der Anlage, die täglich 645.000 Barrel Rohöl verarbeitet, wurden zerstört.

Der Brand war laut Ramírez zunächst durch die Entzündung entweichender Gase ausgelöst worden. Diese seien ausgetreten, weil an einer Pumpe, welche die gasförmigen Kohlenwasserstoffe (Olefine) aus einem Versorgungstank in die Raffinierie pumpt, die Halterungsschrauben gelockert worden waren. Sieben der Schrauben, welche die Pumpe stabilisieren, seien nicht mehr richtig verankert gewesen, während eine achte vollständig gefehlt habe, so der Minister. Dies habe zur verstärkten Abnutzung des Materials und schließlich zum abrupten Entweichen des Gases geführt. Durch die dabei entstehende Stichflamme seien mehrere benachbarte Öltanks in Brand geraten, was zu der starken Explosion geführt habe.

Der Ölminister sagte, es gebe "keinen Zweifel, dass die Anlage manipuliert wurde". Ramírez bezichtigte die rechte Opposition der Sabotage. "Wir wissen, welche Interessen hinter dieser Sache stehen, wir haben die Lügen der extremen Rechten gehört", sagte der Regierungspolitiker. In den Tagen und Wochen nach der Katastrophe hatten oppositionelle Medien wiederholt die Regierung beschuldigt, die Instandhaltung der Anlage vernachlässigt zu haben, was zum Unglück geführt hätte. Ramírez erinnerte hingegen an die monatelangen Sabotageakte gegen die Ölindustrie im Winter 2002/2003, mit denen oppositionelle Kreise den damaligen Präsidenten Hugo Chávez hatten aus dem Amt zwingen wollen. "Wir wissen, wozu diese Leute in der Lage sind", so der Minister.