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Venezuela weist drei US-Diplomaten aus

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Präsident Maduro bei seiner Ansprache am Montagabend in Falcón
Präsident Maduro bei seiner Ansprache am Montagabend in Falcón

Caracas. Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hat am vergangenen Montag drei US-Diplomaten des Landes verwiesen. Die Geschäftsträgerin der US-Botschaft, Kelly Keiderling, sowie die Angestellten der politischen Abteilung der Botschaft Elizabeth Hoffman und David Mutt müssen Venezuela bis Mittwoch verlassen. Ihnen wird vorgeworfen, sich "feindlich, illegal und interventionistisch" verhalten und damit gegen das Völkerrecht verstoßen zu haben. Keiderling ist die ranghöchste Diplomatin der USA in Venezuela. Die beiden Länder haben ihre diplomatischen Beziehungen seit Ende des Jahres 2010 auf den Austausch von Geschäftsträgern reduziert.

Maduro sagte am Montag bei einer Veranstaltung im Bundesstaat Falcón, die Sicherheitsbehörden hätten seit einigen Monaten eine Gruppe von Angehörigen der US-Botschaft in Venezuela beobachtet, die damit befasst gewesen sei, "sich mit der extremen Rechten zu treffen, sie zu finanzieren und zu Aktionen zu ermutigen, um die Stromversorgung und die venezolanische Wirtschaft zu sabotieren". Die drei Diplomaten werden konkret beschuldigt, sich im Bundesstaat Bolívar mit oppositionellen Politikern und Gewerkschaftern getroffen und "Verschwörungsaktivitäten" durchgeführt sowie weitere geplant zu haben. Es lägen ausreichend Beweise vor, daher habe er entschieden, sie auszuweisen, so der Präsident. Er habe darüber hinaus die Justizbehörden beauftragt, gegen Gewerkschaftsführer und rechte Politiker zu ermitteln, die sich mit den US-Diplomaten getroffen hätten. Es seien aber auch Personen involviert, "die ein rotes Barett tragen", sagte Maduro in Anspielung auf vermeintliche Anhänger des Chavismus. Im Bundesstaat Bolívar ist die Schwerindustrie Venezuelas konzentriert, außerdem befindet sich dort das größte Wasserkraftwerk des Landes.

Der Sprecher der US-Botschaft in Venezuela, Glenn Guimond, hat die Vorwürfe "kategorisch zurückgewiesen", die US-Regierung sei an irgendeiner Art von Verschwörung gegen Venezuela oder seine Regierung beteiligt. "In Venezuela wie in anderen Teilen der Region unterhalten wir regelmäßige Kontakte quer durch das politische Spektrum mit der Regierung und der Opposition, um eine breite Perspektive auf die Entwicklung dieser Nationen zu erhalten und zu gewährleisten, dass die demokratischen Kräfte die Prioritäten und Prinzipien der Politiken der USA verstehen", sagte Guimond.

Am gestrigen Dienstag hat das US-Außenministerium im Gegenzug drei venezolanische Botschaftsangehörige ausgewiesen. Der Geschäftsträger der Botschaft, Calixto Ortega, die Sekretärin Mónica Alejandra Sánchez Morales und die Konsulin in Houston, Marisol Gutiérrez de Almeida müssen binnen 48 Stunden das Land verlassen. Das Außenministerium Venezuelas kritisierte die Maßnahme. Von einer "gegenseitigen Entscheidung" könne nicht die Rede sein, da die venezolanischen Botschaftsmitarbeiter sich nie mit Personen getroffen hätten, die die Regierung von Präsident Barack Obama nicht anerkennen und gegen sie handeln.