Kolumbien / Politik

Unión Patriótica kandidiert bei Präsidentschaftschaftswahl

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Kundgebung vor Eröffnung des 5. Kongresses der UP
Kundgebung vor Eröffnung des 5. Kongresses der UP

Bogotá. Die wieder zugelassene linke Partei Unión Patriótica (UP) in Kolumbien hat ihre Teilnahme an den Präsidentschaftswahlen 2014 angekündigt. Zur Präsidentschaftskandidatin wurde die exilierte ehemalige Vorsitzende der UP, Aída Abella, bestimmt. Sie musste das Land nach einem Attentat der Paramilitärs im Jahr 1996 verlassen. Der UP war im Jahr 2002 durch die Nationale Wahlbehörde die Rechtsfähigkeit entzogen worden. In diesem Jahr hat sie diese erst wieder zurückbekommen. Die Partei ist vor allem wegen der Vernichtungskampagne bekannt, während der im Laufe der 1980er und 1990er Jahre circa 4.000 Mitglieder der UP ermordet wurden.

Die Rückkehr der Unión Patriótica ändert die Landschaft der linken parlamentarischen Opposition in Kolumbien. Bisher war der Polo Democrático Alternativo (PDA) der Hauptgegner der Regierung. Nun wird momentan darüber diskutiert, inwiefern eine breite Koalition von linken Parteien und Basisorganisationen angesichts der nächsten Präsidenschaftswahlen möglich ist. "Wir werden eine Kampagne unternehmen, um einen einzigen linken Kandidaten aufzustellen", sagte Aida Abella.

Die Ex-Senatorin und Aktivistin der Basisorganisation Marcha Patriótica, Piedad Córdoba, begrüßte die Kandidatur Abellas und erklärte sich bereit, sie zu unterstützen. Auch die Vorsitzende des PDA zeigte Interesse an einem Dialog mit der UP. Ebenso hatte der Sprecher der Organisation der Opfer des Staatsterrors MOVICE und Abgeordnete Iván Cepeda bereits zur Vereinigung der Linken und zur Überwindung der Differenzen aufgerufen.

Abella forderte die Regierung auf, genügend Sicherheitsgarantien zu geben. Zwei Präsidentschaftskandidaten der UP sind jeweils 1987 und 1990 ermordet worden. Die systematischen Morde an Mitgliedern der Unión Patriótica haben gleich nach dem erfolgreichen Aufstieg der Partei angefangen. Die Partei ist im Rahmen eines Friedendialogs zwischen der Regierung Betancourt und der FARC-Guerilla im Jahr 1985 entstanden.