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Kolumbien verhängt Millionenstrafe gegen Bergbaukonzern Drummond

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Kolumbiens Umweltministerin Luz Helena Sarmiento (Mitte) und die Leiterin der Umeweltbehörde, Nubia Orozco, bei der Pressekonferenz am Donnerstag
Kolumbiens Umweltministerin Luz Helena Sarmiento (Mitte) und die Leiterin der Umeweltbehörde, Nubia Orozco, bei der Pressekonferenz am Donnerstag

Bogotá. Das kolumbianische Umweltministerium hat den US-amerikanischen Bergbaukonzern Drummond zur Zahlung von 3,58 Millionen US-Dollar verurteilt, weil das Unternehmen 500 Tonnen Kohle in der Bucht von Santa Marta vor der Nordküste des Landes versenkt und damit schwere Umweltschäden versursacht hat. Umweltministerin Luz Helena Sarmiento erklärte bei einer Pressekonferenz am Donnerstag, dass die Sanktion aus zwei Teilen besteht: Drummond muss die Schäden auf dem Meeresgrund und den Stränden innerhalb eines Jahres beheben sowie "die bislang höchste Geldstrafe in der Umweltgeschichte des Landes" bezahlen. Ein Vorfall wie in Santa Marta Anfang dieses Jahres dürfe sich niemals wiederholen. Die Bergbauunternehmen und ihr Personal müssten sich der Umweltrisiken bewusst sein und die Bedeutung der Umweltgüter anerkennen, die von ihrer industriellen Tätigkeit betroffen seien, so Sarmiento.

Die Ministerin wies darauf hin, dass ab dem 1. Januar 2014 neue Regelungen für alle Bergbauunternehmen gelten, nach denen diese die Kohle für den Export in den Häfen direkt auf die Schiffe verladen müssen. Eine Fristverlängerung werde es nicht geben. Im Falle der Nicht-Einhaltung würden Sanktionen und Tagesgeldstrafen verhängt, warnte sie.

Der Generaldirektor von Drummond-Kolumbien, José Miguel Linares, sagte gegenüber der lokalen Presse, das Unternehmen sei "überrascht" von der Strafe und nannte sie wegen ihrer Höhe "historisch". Noch verstehe man die Begründung nicht, daher sei bislang keine Entscheidung über einen Widerspruch getroffen worden.

In einer schriftlichen Stellungnahme bedauert das Unternehmen die Vergehen und sagt voraus, dass die Konstruktion des Systems eines Direktladeanschlusses erst im März 2014 fertig gestellt werden könne. Verantwortlich dafür seien die Arbeiter des Unternehmens, die Anfang dieses Jahres für 53 Tage im Streik für bessere Löhne waren.

Kolumbien ist nach offiziellen Angaben von 2011 der größte Kohlelieferant Deutschlands. Produziert wird die Steinkohle in dem südamerikanischen Land vor allem von Drummond und dem Schweizer Konzern Glencore.