Regierung in Venezuela sichert faire Preise für Nahrungsmittel

hortaliza.jpg

Gemüsemarkt in Caracas
Gemüsemarkt in Caracas

Caracas. Die venezolanische Regierung schafft ein neues Verteilungssystem für Gemüse. Damit solle die "Mafia des Zwischenhandels" beseitigt werden, welche die Preise der von Bauern produzierten Lebensmittel künstlich erhöhe und sich daran bereichere. Dies gab der Minister für Landwirtschaft und Boden, Yvan Gil, am Samstag im staatlichen Fernsehsender VTV bekannt.

Ab dem kommenden Freitag wird das neue Verteilungssystem offiziell eingeführt. Es werde ein Markt geschaffen, auf dem die Bauern ihre Produkte direkt an den Einzelhandel verkaufen können, so der Minister. "Wir werden einen alternativen Markt schaffen, damit alle Bodega-Besitzer, Händler und Supermärkte direkt vom Erzeuger kaufen können. Wir sind entschlossen, mit diesen Mafia-Zwischenhändlern Schluss zu machen und dafür werden wir diese Netze zerschlagen, die die Nahrungsmittel verteuern."

Gil betonte die Notwendigkeit, dass die Bevölkerung Zugang zu Nahrungsmitteln zu fairen Preisen hat. Neben dem Vertrieb staatlich subventionierter Lebensmittel über die PDVAL-, Mercal- und Abastos-Bicentenario-Märkte werde dieses neue System es ermöglichen, mehr Einkommen für die Erzeuger und niedrigere Preise für die Verbraucher zu schaffen. "Wir werden ein modernes produktives System mit sozialer Gerechtigkeit für die Menschen in Venezuela aufbauen", fügte er hinzu. Die Maßnahme ist Teil der Bemühungen der Regierung von Präsident Nicolás Maduro, gegen überhöhte Preise, Wucher und Spekulation vorzugehen.

Der venezolanische Ernährungsminister Félix Osorio hat indes bekannt gegeben, dass die Regierung im Jahr 2013 rund 3,7 Millionen Tonnen Lebensmittel über die privaten und öffentlichen Märkte verteilt habe. Die staatlichen Produktions- und Vertriebssysteme PDVAL und Mercal hätten insgesamt 87.198 Verkaufsmärkte im ganzen Land durchgeführt, bei denen Gemüse, Obst, Fleisch und andere Grundnahrungsmittel zu fairen Preisen verkauft wurden. Allein in den Monaten November und Dezember seien 370.000 Tonnen Lebensmittel verteilt worden. Seit dem Jahr 2003 habe das vom damaligen Präsidenten Hugo Chávez initiierte staatliche Ernährungsprogramm mehr als 21 Millionen Tonnen Nahrungsmittel unter das Volk gebracht. Dies alles beweise die Arbeit der Revolution, um die Ernährung der Bevölkerung sicherzustellen, so der Minister.