Bolivien / Politik

Bolivien weist dänische Nichtregierungsorganisation aus

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Präsidialminister Juan Ramón Quintana: "Wir sind es leid, die politische Einmischung von IBIS in Bolivien zu tolerieren."
Präsidialminister Juan Ramón Quintana: "Wir sind es leid, die politische Einmischung von IBIS in Bolivien zu tolerieren."

La Paz. Die dänische Nichtregierungsorganisation IBIS ist von der bolivianischen Regierung wegen politischer Einmischung des Landes verwiesen worden. Die Organisation soll mit ihrer Arbeit die Spaltung der indigenen Völker  und Organisationen im Altiplano und im Tiefland geschürt haben. Man werde auch mit anderen NGOs, die ein solches koloniales Verhalten an den Tag legen, so verfahren, um die bolivianische Souveränität zu verteidigen, so der Präsidialminister Juan Ramón Quintana am vergangenen Freitag bei der Bekanntgabe der Entscheidung. IBIS war bereits aus Ecuador verwiesen worden und muss auch in Peru mit ähnlichen Konsequenzen rechnen.

"Wir sind es leid, die politische Einmischung von IBIS in Bolivien zu tolerieren, wir sind es leid zu tolerieren, dass sie interne Konflikte in Organisationen wie der CIDOB, Conamaq und anderen indigenen Organisationen vorantreiben. Sie haben die Gastfreundschaft des Plurinationalen Staates verletzt", so Quintana weiter. Man habe genügend Beweise gesammelt, die belegen würden, dass die Organisation nicht die Entwicklung des Landes voranbringen wolle, sondern politische Ziele verfolge. IBIS behaupte unter anderem, dass die Regierung von Präsident Evo Morales die sozialen Organisationen in die Irre führe und den Kampf der Indigenen verraten habe, sagte der Präsidialminister.

Die Regierung will auch in Zukunft die Arbeit von NGOs einem intensiven Monitoring unterziehen. Senatspräsidentin Gabriela Montaño erinnerte daran, dass sich alle im Land tätigen Nichtregierungsorganisationen an die Bedingungen des Nationalen Entwicklungsplans zu halten hätten und ihre Investitionen vor allem in den dort aufgestellten Programmen tätigen sollten. Ähnliche Stimmen kamen von Vertreterinnen indigener Organisationen.

IBIS spielte in den vergangenen Jahren vor allem im Spannungsfeld zwischen indigenen Völkern und dem Schutz der natürlichen Ressourcen des Landes eine aktive Rolle, wobei sie nach eigenen Angaben indigene Gemeinschaften vor allem in ihren Auseinandersetzungen mit der Bergbau- und Erdölindustrie unterstützte.