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Fernando González von den "Cuban Five" ist frei

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Fernando González nach der Ankunft in Kuba mit seiner Frau
Fernando González nach der Ankunft in Kuba mit seiner Frau

Safford, Arizona. Fernando González, einer der in den USA inhaftierten "Cuban Five", ist am Donnerstag freigelassen worden. González war 15 Jahre im Gefängnis. Er wurde gemeinsam mit René González, Ramón Labañino, Gerardo Hernández und Antonio Guerrero im Jahr 2001 in einem Prozess verurteilt, der nach Einschätzung der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen und Amnesty International nicht die Standards eines fairen Verfahrens erfüllt hat. Gestern traf Fernando González in Kuba ein, wo er von seiner Familie und Kubas Präsident Raúl Castro empfangen wurde.

Der 50-jährige González saß seine Strafe in einem Gefängnis in Safford, Arizona ab. Er war zunächst zu 19 Jahren Haft wegen Besitzes gefälschter Dokumente und "Nicht-Registrierung als ausländischer Agent" verurteilt worden. Die Strafe wurde später auf 17 Jahre reduziert. Wegen "guten Betragens" kam er jetzt nach 15 Jahren frei.

Er ist nach René González der zweite Haftentlassene der "Cuban Five", die 1998 verhaftet wurden. Antonio Guerreros Strafe soll voraussichtlich 2017 enden, die von Ramón Labañino 2024 und Gerardo Hernández soll nach dem Willen der US-Regierung das Gefängnis nicht lebend verlassen: Er wurde zu zweimal Lebenslänglich plus 15 Jahren verurteilt. Während des Prozesses hatten die fünf Männer erklärt, dass sie im Auftrag der kubanischen Regierung terroristische Exilgruppen der extremen Rechten in den USA überwacht und infiltriert haben, um Attentate zu verhindern. Kuba hatte sie Ende der neunziger Jahre in die USA geschickt, als offensichtlich von Florida aus geplante Terrorakte auf der Insel zunahmen – darunter Bombenanschläge auf Tourismus-Einrichtungen.

Am kommenden 7. und 8. März wird in London eine internationale Untersuchungskommission aus Rechtsexperten und Vertretern aus Politik und Wissenschaft zusammentreffen und eine Anhörung zu ihrem Fall durchführen. Zeugen werden über persönliche Erfahrungen mit dem Terrorismus gegen Kuba berichten und es werden Beweise für das unrechtmäßige Vorgehen der US-Justiz in den Verfahren, den Urteilen und den Haftbedingungen der "Cuban Five" vorgelegt und analysiert.