Kolumbien / Politik

Santos initiiert Gipfeltreffen in Kolumbien zu "Drittem Weg"

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Fernando Henrique Cardoso, (Brasilien), Bill Clinton (USA), Juan Manuel Santos (Kolumbien), Tony Blair (Großbritannien), Ricardo Lagos (Chile) und Felipe Gonzáles (Spanien)
Fernando Henrique Cardoso, (Brasilien), Bill Clinton (USA), Juan Manuel Santos (Kolumbien), Tony Blair (Großbritannien), Ricardo Lagos (Chile) und Felipe Gonzáles (Spanien)

Bogotá. Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos hat am 2. Juli in Cartagena de Indias ein Gipfeltreffen einberufen, um den politischen Ansatz des "Dritten Weges" (Tercer Via) wieder zu beleben. Dazu hatte er die ehemaligen Amtsträger Bill Clinton (USA), Fernando Henrique Cardoso, (Brasilien), Ricardo Lagos (Chile), Felipe Gonzáles (Spanien) und Tony Blair (Großbritannien) eingeladen.

Der offizielle Titel des Forums lautete: "Der Dritte Weg – Der Weg zu wirtschaftlichem und sozialem Wohlergehen". In einem Interview mit der Tageszeitung El Tiempo definierte Santos dessen Leitlinien mit den Worten: "Markt soweit es möglich ist, Staat soweit es notwendig ist." Befragt nach den Überschneidungen des Dritten Weges mit den aktuellen Linksregierungen in Lateinamerika antwortete der kolumbianische Präsident: "Wir können uns mit der Notwendigkeit von mehr sozialer Gerechtigkeit und dem Schließen der sozialen Schere identifizieren, aber da wo es Unterschiede gibt, ist in der Frage, wie man das erreicht."

Bereits 1999 hatte Santos zusammen mit Blair ein Buch unter dem Titel "Der Dritte Weg- Eine Alternative für Kolumbien" veröffentlicht, in dem die Grundlagen dieses Konzeptes vorgestellt wurden.

Das Treffen war in zwei Themenblöcke aufgeteilt. In einem ersten Block zu "Möglichkeiten eines neuen Kolumbiens in Frieden" sprachen Blair und Clinton. Unter dem Titel "Vom Frieden zur Entwicklung: Der Dritte Weg" trugen im zweiten Santos, Gonzálzes, Cardoso und Lagos ihr Verständnis eines Dritten Weges vor. Moderiert wurde das Forum von Luis Alberto Moreno, dem Direktor der Interamerikanischen Entwicklungsbank (BID).

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Angesprochen, wieso er gerade diese Ex-Präsidenten und ehemaligen Premierminister eingeladen hat, antwortete Santos: "Es sind die Mandatsträger, die in ihren Ländern unter dem Gesichtspunkt von Wohlstand und wirtschaftlichen und sozialen Fortschritten am erfolgreichsten waren."

An dem Forum nahmen neben politischen Vertretern auch über 800 Unternehmer überwiegend aus Kolumbien teil.  

Die ehemaligen Amtsträger unterzeichneten eine Abschlusserklärung, in der sie der kolumbianischen Regierung und der FARC-Guerilla zu den "bedeutenden Übereinkünften, die bereits bei den Friedensgesprächen in Havanna erreicht worden sind" gratulieren und dazu auffordern, so schnell wie möglich die Verhandlungen zu einem erfolgreichen Ende zu bringen. Die Erklärung schließt mit der Feststellung, dass der Friedensprozess in Kolumbien einen wichtigen Beitrag zu einer besseren Integration des gesamten Kontinents und zum Frieden und der weltweiten Sicherheit leistet.