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FARC-Guerilla lässt führenden General frei

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Verhandlungsleiter für die FARC, Iván Márquez, fordert Präsident Santos auf, bilateralem Waffenstillstand zuzustimmen
Verhandlungsleiter für die FARC, Iván Márquez, fordert Präsident Santos auf, bilateralem Waffenstillstand zuzustimmen

Bogotá/Havanna. Die kolumbianische Guerillaorganisation FARC hat den vor zwei Wochen gefangengenommenen General Rubén Alzate und seine zwei Begleiter dem Internationalen Roten Kreuz sowie Vertretern von Kuba und Norwegen übergeben. Die Freilassung erfolgte am gestrigen Sonntag im nordwestlichen Verwaltungsbezirk Chocó gemäß eines bereits am Vortag von den FARC angekündigten Ablaufplans.

Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos bestätigte über Twitter die Rückkehr der Militärs und einer Anwältin in guter gesundheitlicher Verfassung. Am Dienstag hatten die FARC bereits zwei Soldaten der kolumbianischen Armee freigelassen, die sie bei Kampfhandlungen im Department Arauca gefangengenommen hatten. Santos hatte nach der Gefangennahme von General Alzate Mitte November durch die Guerilla die seit zwei Jahren in der kubanischen Hauptstadt Havanna laufenden Gespräche zwischen dem kolumbianischen Staat und einer Verhandlungsdelegation der FARC suspendiert. Die Wiederaufnahme der Verhandlungen wird nun allgemein erwartet.

Die Friedensgespräche zwischen der Regierung und den FARC sollen zu einem Ende des fast 50 Jahre andauernden bewaffneten Konflikts in Kolumbien führen. Norwegen und Kuba fungieren als Garanten.

Die Friedensdelegation der FARC in Havanna erklärte unmittelbar nach den Freilassungen, dass "die Regeln des Dialogs überarbeitet" werden müssten. Sie forderten Präsident Santos erneut auf, einem bilateralen Waffenstillstrand zuzustimmen, um zukünftig neue Unterbrechungen der Gespräche zu vermeiden. Vor deren Beginn war vereinbart worden, dass Kriegsereignisse in Kolumbien den Dialog nicht berührten. Santos besteht bislang auf unverminderter Kriegführung gegen die Aufständischen bis zum Abschluss einer Gesamtvereinbarung über einen Frieden in Kolumbien. Auf der Internetseite des Verteidigungsministeriums wird nach Angriffen auf die FARC regelmäßig der "Tod von Terroristen" bekanntgemacht.