Steinmeier beendet Reise durch Lateinamerika

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Treffen von Steinmeier, Santos und Diplomaten beider Seiten
Treffen von Steinmeier, Santos und Diplomaten beider Seiten

Bogotá. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) ist zum Ende seiner Lateinamerikareise am Sonntag und Montag in Kolumbien mit Präsident Juan Manuel Santos, seiner Amtskollegin María Angela Holguín Cuéllar sowie dem Friedensbeauftragten des Präsidenten, Sergio Jaramillo, zusammengekommen. Das berichtet das Auswärtige Amt auf seiner Internetseite. Steinmeier drückte seine Hoffnung aus, dass das Jahr 2015 Frieden für Kolumbien bringe. Für die Aufarbeitung und die Aussöhnung des Konflikts bot er weitere deutsche Unterstützung an. "Besonderen Raum nahmen der innerkolumbianische Friedensprozess und die Verhandlungen mit der Rebellenorganisation FARC ein", schreibt das deutsche Außenamt. Außenminister Steinmeier würdigte die "schnellen" Fortschritte in der jüngsten Zeit unter Präsident Santos.

Vor seiner Abreise nach Peru, Kolumbien und Brasilien hatte der SPD-Politiker Lateinamerika als "Partnerregion mit großem Potenzial" bezeichnet.

Am Sonnabend standen Gespräche in Lima an. Steinmeier kam mit dem peruanischen Außenministerkollegen Gutiérrez Reinel zusammen. In den Unterredungen, so hatte Steinmeier vorab erklärt, wolle er den "deutschen und europäischen Blick abgleichen mit der lateinamerikanischen Perspektive". Im Zentrum stehe die Frage, wo beide Seiten noch intensiver und effektiver gemeinsam handeln können. Das gelte sowohl für die internationalen Krisen von der Ukraine bis Nigeria als auch für Entwicklungen in Lateinamerika. Die Bundesregierung unterstützt die neoliberal regierten Staaten der Pazifikallianz, zu der Kolumbien und Peru gehören.

Am Freitagmorgen war Steinmeier zunächst zu einem Gespräch mit der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff zusammengekommen. Teil des "intensiven Austauschs im Amtssitz der Präsidentin" sei auch die Lage in Europa gewesen. Aber auch der lateinamerikanische Kontinent war Gegenstand der Unterredung – hier vor allem die schwierige Situation in Venezuela und die jüngsten Entwicklungen in Kuba.

Im Interview mit der kolumbianischen Tageszeitung "El Tiempo" sagte Steinmeier: "Die Lage in Venezuela sehe ich mit großer Sorge. Die sehr schwierige wirtschaftliche Situation erfordert ein schnelles und mutiges Handeln der Regierung. Ohne tiefgreifende Reformen wird das Land die aktuelle Krise nicht überwinden." Die Bundesregierung hoffe, dass sich die Regierung auch bemühen wird, die Situation politisch nicht eskalieren zu lassen.