Venezuela / Politik

Hausarrest statt Gefängnis für Bürgermeister in Venezuela

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Planten eine Übergangsführung nach dem Sturz der gewählten Regierung: Leopoldo López, María Corina Machado und Antonio Ledezma (von links nach rechts)
Planten eine Übergangsführung nach dem Sturz der gewählten Regierung: Leopoldo López, María Corina Machado und Antonio Ledezma (von links nach rechts)

Caracas. Ein Gericht in der venezolanischen Hauptstadt Caracas hat auf Antrag der Staatsanwaltschaft die Überstellung des inhaftierten Bürgermeister von Groß-Caracas, Antonio Ledezma, zu einer dringenden Behandlung in ein Krankenhaus angeordnet. Er müsse operiert werden und solle anschließend aus Gesundheitsgründen nicht zurück ins Gefängnis, sondern werde vorläufig unter Hausarrest gestellt.

Ledezma war am 19. Februar verhaftet worden und saß im Militärgefängnis Ramo Verde in der Nähe von Caracas ein. Nach der Festnahme wurden Dokumente öffentlich, aus denen hervorgeht, dass er im Februar mit weiteren Vertretern der Opposition die Bildung einer Übergangsführung nach dem Sturz der gewählten Regierung plante.

Am 7. April erhob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen ihn wegen Verschwörung und krimineller Vereinigung. Die Justiz wirf ihm vor, Gruppen unterstützt zu haben, die durch Gewaltakte das Land destabilisieren und einen Putsch gegen die Regierung auslösen wollten. Das Verfahren gegen Ledezma steht auch im Zusammenhang mit dem Fall der oppositionellen Gruppe um Lorent Gómez Saleh, Gabriel Valles und Ronny Navarro.

Der Justiz liegen Videos vor, in denen die inzwischen inhaftierten jungen Männer über beabsichtigte Angriffe auf öffentliche und private Gebäude sprechen, die einen Alarmzustand und Chaos im Land erzeugen sollten. Sie bezeichneten darin Ledezma als "zentralen Bestandteil" ihrer Pläne. Dieser bestreitet die Vorwürfe und sieht sich als Opfer politischer Verfolgung.