Guatemala / Politik

Parlament in Guatemala plant Gesetz für Suche nach verschwundenen Frauen

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"Der Machismo tötet und misshandelt die Frau"
"Der Machismo tötet und misshandelt die Frau"

Guatemala-Stadt. Das Parlament in Guatemala hat einen Gesetzentwurf zur sofortigen Suche nach vermissten Frauen gebilligt. Das Gesetz 4588 zielt darauf ab, mittels einer landesweiten Koordination Familienangehörigen der verschwundenen Opfer beizustehen und eine möglichst schnelle Suche einzuleiten. Auch sollen Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung verhindert werden.

Für die Gesetzesinitiative hatten 89 der 158 Parlamentsabgeordneten gestimmt. Damit sie in Kraft tritt, muss sie im Amtsblatt veröffentlicht werden. Das neu verabschiedete Gesetz sieht eine enge Koordination mit der Gesellschaft und mit Institutionen wie der Generalstaatsanwaltschaft, den Staatsanwaltschaften und der Polizei vor und wird darüber hinaus eine DNA-Datenbank sowie Registrierungen von vor Gericht angeklagten und verurteilten Tätern erstellen.

Laut Daten des Sekretariats gegen sexuelle Gewalt, Ausbeutung und Menschenhandel sind allein in den vergangenen zwei Jahren 4.500 Frauen in Guatemala als vermisst gemeldet worden. Gewöhnlich würden vermisste Frauen gegen ihren Willen an Menschenhändler übergeben und zu häuslicher Arbeit genötigt oder sexuell ausgebeutet, erklärt die Parlamentsabgeordnete Sandra Morán. Sie betonte, dass die Gesetzesinitiative eine gemeinsame Anstrengung verschiedener Frauenorganisationen in Guatemala gewesen sei.

Bereits im September 2014 hatte die Organisation "Bürgerliche und politische Konvergenz von Frauen" das Parlament zur Billigung der Gesetzesinitiative mit dem Hinweis aufgefordert, dass das Thema des systematischen Verschwindens von Frauen in Guatemala von hoher Bedeutung sei. In machen Fällen würden die Entführer ihre Opfer ermorden, nachdem sie sie vergewaltigt haben. "Machismus und patriarchalische Strukturen sind eines der kulturellen Muster, die in Guatemala die Gewalt gegen Frauen begünstigen", heißt es in einem Artikel der Zeitung La Hora.