Ecuador stärkt Rechte von sexuellen Minderheiten

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LGBTI-Vertreter bei der Zusammenkunft mit der Regierung
LGBTI-Vertreter bei der Zusammenkunft mit der Regierung

Quito. In Ecuadors Hauptstadt hat das fünfte Treffen der Vereinigung der Lesben, Homo-, Bi-, Trans- und Intersexuellen (LGBTI) mit Vertretern der Regierung stattgefunden. Die Teilnehmer bewerteten das bisher Erreichte und diskutierten neue Vorhaben. Ziel dieser regelmäßigen Zusammenkünfte ist es, die Diskriminierung dieser Gruppen zu verhindern und die Gesellschaft dafür zu sensibilisieren, deren Menschenrechte zu respektieren. Kürzlich umgesetzte Verbesserungen waren die mögliche Wahl des Geschlechts in Ausweisen sowie die Eintragung einer eheähnlichen Gemeinschaft für gleichgeschlechtliche Paare. Das Arbeitsrecht garantiert eine Bestrafung von Entlassungen aufgrund sexueller Diskriminierung. Gewaltsame Todes- und Gewaltfälle, bei denen ein Zusammenhang mit der sexuellen Orientierung besteht, werden gesondert strafrechtlich verfolgt.

In der Versammlung wurde beschlossen, dass bei den nächsten Wahlen die Wählerinnen und Wähler selbst über ihre Geschlechtsidentität bestimmen und diese eventuell gegenüber der bisherigen ändern können. Dies soll Transsexuellen ermöglichen, bei den Frauen zu wählen, um Diskriminierungen und Demütigungen zu vermeiden.

Durch Weiterbildung sollen lokale Politiker über die Rechte der LGBTI informiert werden. Auch sollen öffentliche Räume für die Bildung, Verbreitung und die Sensibilisierung über die Rechte von LGBTI geschaffen werden, so unter anderem in den staatlichen und alternativen Medien.

Ecuadors Präsident Rafael Correa erläuterte das Treffen in seiner samstags ausgestrahlten Fernsehsendung. "Es nahmen auch Eltern dieser verschiedenen Gruppen teil, um ein gemeinsames Bewusstsein der Toleranz und des Respekts hinsichtlich der sexuellen Orientierung zu entwickeln. Wir können diese teilen oder nicht, aber alle sollten die persönlichen Entscheidungen respektieren, die niemandem Schaden zufügen", so Correa. Auch die Minister für Soziale Entwicklung, Gesundheit, Justiz und Repräsentative Politik hätten teilgenommen, um die Fortschritte der Inklusion zu bewerten und neue Verabredungen zu treffen.

Am Mittwoch hat sich der Ombudsmann des Landes, Ramiro Rivadeneira, beim Verfassungsgericht dafür eingesetzt, dass ein in Ecuador geborenes Mädchen als Tochter eines lesbischen Paares registriert wird. Die beiden Frauen sind als eheähnliche Gemeinschaft eingetragen. Dies wäre ein "historischer und wichtiger Schritt", so Rivadeneira. Ecuador sei bereit dafür und habe bereits andere wichtige Schritte in der Anerkennung "verschiedenartiger Familien", ihrer Rechte und Nicht-Diskriminierung getan. Das Mädchen habe genau wie alle anderen Kinder das Recht auf eine Familie.

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