Kolumbien / Politik

Farc bitten Papst um Vermittlung im Friedensprozess in Kolumbien

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Timoleón Jiménez
Timoleón Jiménez

Havanna/Bogotá. Der Anführer der Guerillaorganisation Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (Farc) hat Papst Franziskus in einem offenen Brief um dessen Vermittlung bei den laufenden Friedensgesprächen gebeten. "Wir glauben, dass ihre Kirche einen entsprechenden Auftrag in Kolumbien ausführen könnte, von der kleinsten Gemeinde bis zur höchsten Stufe der Hierarchie", heißt es in dem Schreiben von Timoleón Jiménez.

Jiménez warnt vor rechten paramilitärischen Organisationen, die das Land mit einer kriminellen Offensive bedrohten und die "Freunde des Friedens" zu demoralisieren versuchten. Weiter beschreibt er die aktuellen Entwicklungen als "ernsthafte Gefahr eines Sturms am Horizont, der droht, die großen Anstrengungen aller Kolumbianer zunichte zu machen".

Seit 2012 führen die linke Guerillagruppe und die kolumbianische Regierung in Kubas Hauptstadt Havanna Gespräche über eine Beilegung des Konflikts. Bereits im letzten Jahr hatte die Farc um die Vermittlung des Papstes in den Friedensverhandlungen gebeten. Daraufhin kam es zu offiziellen Treffen zwischen der Guerilla-Organisation und Vertretern der Kolumbianischen Bischofskonferenz, in denen beide Seiten konkrete Möglichkeiten einer Beteiligung des Vatikans erörterten. Papst Franziskus hatte sich damals für die Fortsetzung des Friedensprozesses in Kolumbien ausgesprochen und seine Unterstützung angeboten. Eine Teilnahme des Geistlichen an den Verhandlungen während seiner Kuba-Reise im September 2015 hatte der Vatikan jedoch abgelehnt.

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