Argentinien

Ex-Vizeminister in Argentinien versteckt Millionen im Kloster

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Kloster, in dem López das Geld offenbar verstecken wollte
Kloster, in dem López das Geld offenbar verstecken wollte

Buenos Aires. Der ehemalige Vizeminister für Bauwesen in Argentinien, José López, ist bei dem Versuch festgenommen wurden, acht Millionen US-Dollar im Kloster Nuestra Señora de Fátima zu verstecken. López war zwölf Jahre lang die Nummer zwei im Ministerium für öffentliche Baumaßnahmen. Das gesamte politische Spektrum Argentiniens beeilte sich, das Verhalten von López zu verurteilen. In einer Pressekonferenz am 14. Juni erklärte Kabinettschef Marcos Peña, López sei "keine unbedeutende Person" gewesen. Während seiner Amtszeit habe es zumindest "enorme Transparenzprobleme" bis hin zur Korruption gegeben.

Ein Nachbar des Klosters rief die Polizei, nachdem er beobachtet hatte, wie ein Mann über die Mauer des Klosters gesprungen war, in dem vier Nonnen leben, teilte der Sicherheitsminister in der Provinz Buenos Aires, Cristian Ritondo, mit. López war zunächst festgenommen worden, weil er eine Waffe trug, obwohl sein Waffenschein abgelaufen war. Später wurden die Ermittlungen auf mutmaßliche illegale Bereicherung ausgeweitet.

Ritondo führte weiterhin aus, López habe versucht, die Polizisten zu bestechen. Zudem "sagte er den Nonnen, die Polizei wolle ihnen das Geld stehlen, das er als Spende gedacht habe". Laut Ritondo hätten die Nonnen sowie Nachbarn ausgesagt, dass viele Funktionäre der vorigen Regierung in das Kloster gekommen seien. Eine der Nonnen erklärte gegenüber dem Radio La Red, dass sie López kannte, weil er öfter dort gewesen sei. Kurz vor seiner Festnahme habe er ihr gesagt: "Ich habe Geld geklaut, um hier zu helfen."

Die Nachricht der Festnahme sorgte in Argentinien für großes Echo, auch bei Vertretern des Kirchnerismus, der politischen Strömung um die abgewählte Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner. Die Ex-Präsidentin bekräftigte, dass sie mit dem Fall nichts zu tun habe. Die ehemalige Abgeordnete Gabriela Cerruti gab an, das Verhalten von López mit "Ekel" und "Trauer" zu verfolgen. Der Abgeordnete José Ottavis beklagte: "Wissen Sie, warum wir die Wahlen verloren haben? Wegen Leuten wie José López."