Erste Grenzübergänge zwischen Venezuela und Kolumbien wieder geöffnet

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Für den Grenzübertritt werden Einreiseformulare ausgefüllt.
Für den Grenzübertritt werden Einreiseformulare ausgefüllt.

Puerto Ordaz. Die Präsidenten von Venezuela und Kolumbien, Nicolás Maduro und Juan Manuel Santos, haben vereinbart, die seit dem 19. August vergangenen Jahres geschlossene Grenze zwischen den Nachbarländern in einem "geordneten, kontrollierten und schrittweise umzusetzenden" Prozess wieder zu öffnen. Dies gilt zunächst für den Fußgängerverkehr an fünf festgelegten Grenzübergängen von täglich fünf Uhr morgens bis 20 Uhr am Abend.

Vergangenen Donnerstag war der kolumbianische Präsident in Begleitung mehrerer Minister in die Industriestadt Puerto Ordaz im venezolanischen Bundesstaat Bolívar gekommen, um bei einer mehrstündigen Zusammenkunft mit seinem venezolanischen Amtskollegen die Modalitäten einer schrittweise erfolgenden Wiedereröffnung der Grenze zwischen den Nachbarländern zu beschließen.

Grundlage der Vereinbarungen ist die Schaffung verschiedener Organe, die einen geregelten Grenzverkehr in gemeinsamer Verantwortung der beiden Länder umsetzen sollen. So sind bereits ein "Binationales Zentrum gegen die Organisierte Kriminalität" und eine Arbeitsgruppe auf der Ebene der Steuer- und Zollbehörden eingesetzt worden. Die größte Herausforderung besteht für die grenzüberschreitende Kooperation in der Eindämmung des Warenschmuggels, der aus den unterschiedlichen Preisniveaus und wirtschaftspolitisch verschiedenen Preisgestaltungen in Venezuela und Kolumbien enorme Profite erzielt. Die hohen Profite haben im Grenzgebiet die Sicherheitslage zusätzlich verschärft.

Bei der Veröffentlichung der getroffenen Vereinbarungen ist als eine nächste Maßnahme die Definition eines "Warenkorbes" angekündigt worden, der für Haushalte einen legalen Transport von grundlegenden Gütern über die Grenze hinweg regeln soll. Ferner wird ein binationales Komitee für die Fragen des Handels mit venezolanischen Treibstoffen zuständig sein. Santos sprach in diesem Zusammenhang von "kreativen Ideen" wie Tankstellen auf kolumbianischem Gebiet, die das venezolanische staatliche Erdölunternehmen PDVSA betreiben könnte.

Beide Präsidenten hoben im Zusammenhang der Vereinbarungen hervor, dass das Ziel eines geregelten Austausches von Gütern über die gemeinsame Grenze von der Sicherheit abhängen werde.

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