Gedenken an Putsch in Chile am 11. September 1973

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Plakat des Gedenkkonzerts 43 Jahre nach dem Putsch in Chile
Plakat des Gedenkkonzerts 43 Jahre nach dem Putsch in Chile

Santiago de Chile. In Chile finden 43 Jahre nach dem Militärputsch gegen die demokratisch gewählte Regierung von Präsident Salvador Allende zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt. Die Vereinigung der Familienangehörigen von verschwundenen Gefangenen richtet in der Hauptstadt Santiago de Chile am Abend ein Konzert aus, um der Geschehnisse am 11. September 1973 zu gedenken. Zugleich bekräftigten die Aktivisten ihre Forderung, die während der Diktatur begangenen Menschenrechtsverbrechen lückenlos aufzuklären und zu ahnden.

Bei dem Konzert im Nationalstadion werden unter anderem bekannte Künstler wie Illapu, Inti Illimani, Viña Cariño, Evelyn Cornejo oder Francesca Ancarola auftreten. Vor dem Kulturevent wollen Aktivisten gemeinsam mit den Künstlern ein Blumengesteck am Präsidentenpalast La Moneda niederlegen. Im Zuge des Putsches 1973 war der Präsidentenpalast von der Luftwaffe angegriffen worden, die bereits unter Kontrolle der Putschisten unter Führung von General Augusto Pinochet stand.

"Chile ist ein Land, das enorm gelitten hat und in dem sich auch noch heute Spuren der Diktatur finden. Dazu müssen wir Stellung beziehen", sagte gegenüber dem Sender Radio Cooperativa Max Vivar, der Sänger der Gruppe Villa Cariño. Der Musiker lud die Bürgerinnen und Bürger zu den Gratis-Konzert in das Nationalstadion ein. "Wir bitten alle, der schrecklichen Geschehnissen von damals zu gedenken, ohne zu vergessen, dass die Erinnerung uns am Leben hält", so Vivar.

Ebenfalls in Santiago de Chile befindet sich das ehemalige Estadio de Chile, das  selbst ein Symbol für die nach dem Putsch begangenen Verbrechen ist: In der Sportarena waren Gegner der Diktatur interniert, gefoltert und ermordet worden. Unter den Opfern befand sich auch der Sänger, Dramaturg und Politaktivist Victor Jara. Das Estadio de Chile ist deswegen 2003 anlässlich des 30. Jahrestages seiner Ermordung Estadio Victor Jara umbenannt worden.

Während das Konzert für den frühen Abend angesetzt ist, soll eine Demonstration am 13 Uhr (Ortszeit) zum Präsidentenpalast ziehen. Eine der Hauptforderungen ist die Verurteilung von Folterern und Mördern aus Polizei und Armee.

Während der Pinochet-Diktatur wurden laut offiziellen Zahlen 3.200 Menschen getötet und mehr als 38.000 gefoltert. Der Großteil der Verbrechen ist bis heute nicht aufgeklärt.

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