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Kuba reduziert Preise für Mobilfunk und plant neue Netzanschlüsse

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ETECSA hat ein neues Preismodell für Mobilfunkkunden eingeführt
ETECSA hat ein neues Preismodell für Mobilfunkkunden eingeführt

Havanna. Kubas staatliche Telefongesellschaft ETECSA hat ein neues Preismodell für Mobilfunkkunden eingeführt, das die Preise für Anrufe von 0,35 auf 0,20 CUC pro Minute reduziert. Gleichzeitig kündigte das Unternehmen an, in den kommenden Monaten 38.000 neue Internetanschlüsse in Privathaushalten legen zu wollen. Die Preise hierfür  starten bei monatlich 15 CUC. Auch das mobile Datennetz mit 3G-Geschwindigkeit soll dieses Jahr weiter ausgebaut werden.

Mit dem "Plan Amigos" sollen ETECSA-Kunden für Handytelefonate bis zu 40 Prozent sparen können. Im Rahmen des neuen Dienstes können Nutzer bis zu drei Nummern (mobil oder Festnetz) eintragen, für die dann lediglich 0,20 CUC pro Minute fällig werden. Zwischen 23 und sechs Uhr Morgens gilt wie bisher für alle der Nachttarif von 0,10 CUC. Verwaltet werden kann das neue Angebot über das Handy. Die Aktivierung des Dienstes kostet einmalig einen CUC, danach werden monatlich 0,50 CUC fällig. Der "Plan Amigos" lohnt sich bereits für alle, die mehr als vier Minuten pro Monat mit einer bestimmten Nummer telefonieren.

Nachdem die Pilotphase für private Internetanschlüsse in Havanna vor wenigen Wochen zu Ende ging, soll das Angebot in diesem Jahr weiter ausgedehnt werden. Nach internen Umfragen waren 94 Prozent der zufällig ausgewählten Teilnehmer mit dem Dienst zufrieden. In diesem Jahr plant ETECSA, bis zu 38.000 private Internetleitungen zu aktivieren. Die Installation (inklusive Router) kostet einmalig 29 CUC, danach stehen verschiedene Tarife zur Auswahl, die ab 15 CUC pro Monat für ein Kontingent von 30 Stunden beginnen.

Für das günstigste Paket bekommt der Nutzer derzeit lediglich eine DSL-Verbindung mit 128 Kbit Downstream. Im Laufe des Jahres sollen diese Verträge jedoch bei gleichem Preis auf 256 Kbit-Leitungen aufgerüstet werden. Die Kosten für die anderen Tarife werden entsprechend angepasst. Die schnellste Verbindung (zwei Mbit), wird dann statt bisher 115 nur noch 70 CUC pro Monat kosten. An den maximal 30 Stunden Internetzeit pro Monat soll sich jedoch erstmal nichts ändern.

Auch das kubanische Handynetz soll weiter ausgebaut werden. UMTS-Abdeckung (3G), also eine schnelle mobile Datenverbindung, existiert derzeit nur in Havanna und einigen Provinzhauptstädten. Im Rahmen eines "Nauta"-Accounts können Nutzer in Matanzas und Villa Clara seit kurzem ihre E-Mails auch mit 3G-Geschwindigkeit empfangen, Havanna soll in Kürze nachziehen. Kuba verfügt derzeit über 5,32 Millionen Telefonleitungen, davon sind rund vier Millionen Mobilfunknummern. Landesweit stehen inzwischen 1.058 Handymasten, davon sind rund 20 Prozent 3G-fähig. Sie decken über 90 Prozent des Archipels mit GSM-Netz ab.