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Regierung von Russland für Dialog in Venezuela, gegen Einmischung der USA

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Straßensperre in einem der wohlhabenden Viertel von Caracas, Venezuela.
Straßensperre in einem der wohlhabenden Viertel von Caracas. Seit Wochen kommt es in Venezuela täglich zu Zusammenstößen zwischen gewalttätigen Gruppen der Opposition und den Sicherheitskräften

Moskau. Russland hat seinen Aufruf zum Dialog zwischen Opposition und Regierung in Venezuela erneuert und jede Einmischung von außen zurückgewiesen, die zur Destabilisierung des Landes beitrage.

Der Abteilungsleiter für Lateinamerika im Außenministerium, Alexander Schetinin, sagte gegenüber der kubanischen Nachrichtenagentur Prensa Latina am Freitag, nach Auffassung der russischen Regierung könnten die Differenzen der politischen Lager "in einem befreundeten Land wie Venezuela" nur unter drei Voraussetzungen beigelegt werden: Verfassung und geltendes Recht müssten geachtet und ein breiter nationaler Dialoges geführt werden, der sich "die Weiterentwicklung und das normale Funktionieren der Regierung sowie die soziale und wirtschaftliche Entwicklung" zur Aufgabe mache; drittens müssten die Venezolaner ihre Probleme selbst lösen.

"Wenn sie eine Unterstützung oder internationale Zusammenarbeit brauchen, damit alle politische Kräfte sich an den Verhandlungstisch setzen, dann wäre dies in einer Form möglich, die für alle Beteiligten angemessen ist". Jegliche destruktive Aktion oder gar die Ermutigung zu einer gewaltsamen Einmischung anderer Länder in die inneren Angelegenheiten Venezuelas sei "völlig inakzeptabel" und würde nur dazu führen, das Land in einen ernsthaften Spannungsherd zu verwandeln. Dies hätte äußerst negative Folgen sowohl im Innern als auch für die Nachbarländer und die gesamte Region. Daran könne niemand Interesse haben. Die internationale Kooperation müsse daher auf Dialog und nicht auf Destabilisierung ausgerichtet sein, so der Diplomat.

Am vergangenen Mittwoch hatte bereits die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Marija Sacharowa, bei einer Pressekonferenz erklärt, ihre Regierung sei besorgt über Äußerungen aus den USA. Grund sei "die Erklärung eines US-Oberkommandierenden, dass die Verschlimmerung der Krise in Venezuela eine regionale Antwort erfordert". In Bezug auf einen jüngst von Admiral Kurt W. Tidd vorgetragenen Bericht des Südkommandos der US-Streitkräfte sagte sie weiter, derartige Stellungnahmen verschlimmerten nur die Situation: "Wir sehen sie als einen Antrieb für radikale Kräfte, eine Atmosphäre der Instabilität zu schaffen und die gewaltsame Konfrontation zu verstärken". Die ernsten sozioökonomischen Probleme des Landes müssten auf dem Verhandlungsweg gelöst werden. Russland werde "den Austausch mit der legitimen Regierung aufrechterhalten und sie weiter unterstützen", so Sacharowa.

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