Proteste gegen Monsanto und gentechnisch verändertes Saatgut in Chile

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Aufrufplakat des "Colectivo Ecológico de Acción" in Chile zum "Weltweiten Marsch gegen Monsanto-Bayer  ‒  Für die Verteidigung des Saatgutes"
Aufrufplakat des "Colectivo Ecológico de Acción" in Chile zum "Weltweiten Marsch gegen Monsanto-Bayer ‒ Für die Verteidigung des Saatgutes"

Santiago de Chile. Am vergangenen Samstag sind in Chiles Hauptstadt hunderte Menschen gegen den Saatguthersteller Monsanto auf die Straße gegangen. Die Aktion war Teil des weltweiten "March against Monsanto" (Marsch gegen Monsanto) und verlief friedlich. Dem Konzern wird vorgeworfen, mit gentechnisch veränderten Saatgut und Pflanzenschutzmitteln Gesundheit und Umwelt zu gefährden.

Zur Aktion aufgerufen hatte die Organisation "Colectivo Ecológico de Acción". Sie gehört zur Plattform "Chile Mejor sin TPP", die mehr als 100 soziale und ökologische Organisationen und Bewegungen gegen das geplante Freihandelsabkommen Transpazifische Partnerschaft (TPP) vereint. In einem zuvor veröffentlichten Informationsschreiben kritisierte die Gruppe, dass Monsanto eine aggressive politische und expansionistische Politik betreibe, die Ernährungssouveränität sowie traditionelle Nutzpflanzen in Chile bedrohe.

Monsanto ist weltweit führend in der Produktion von gentechnisch verändertem Saatgut. Nach Angaben des Pharmakonzerns Bayer, der Monsanto übernehmen will, könne Gentechnik einen Beitrag leisten, um die Welternährung sicherzustellen.

2010 lag dem chilenischen Kongress ein Gesetzesentwurf zur Abstimmung vor, der die Rechtslage zu Registrierung und Produktion von Saatgut regeln sollte. Aufgrund von zahlreichen kritischen Stimmen, die eine Privatisierung von Saatgut und seine Konzentrierung in wenigen großen Unternehmen drohen sahen, wurde das Projekt 2014 unter Michelle Bachelets Regierung zurückgezogen.

"Das Monsanto-Gesetz ist momentan im Ministerium für Landwirtschaft archiviert, aber stellt eine latente Gefahr dar, da es auf Drängen der Agrarindustrie jederzeit genehmigt werden könnte", so Patricia Núñez, Sprecherin von "Colectivo Ecológico de Acción".

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