Brasilien bekräftigt auf UN-Klimakonferenz in Bonn umweltpolitische Fortschritte

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Sarney Filho COP23
Brasiliens Umweltminister Sarney Filho auf der COP23

Bonn. Brasiliens Umweltminister José Sarney Filho von der Grünen Partei hat am Donnerstag am Ende der 23. UN-Klimakonferenz (COP23), die bis zum Freitag dauerte, Pläne zur Wiederherstellung der heimischen Vegetation und zur Reduzierung der Entwaldung im Amazonasgebiet vorgestellt. Er werde sich dafür einsetzen, die nationalen Ziele zur Senkung der Emissionen zu erreichen, wozu sich sein Land im Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 verpflichtet hat: "Wir sind das einzige große Entwicklungsland, das absolute Emissionsreduktionsziele für die gesamte Wirtschaft festgelegt hat: 37 Prozent bis 2025 und 43 Prozent bis 2030."

Mit Blick auf die Rezession des Landes sagte Sarney, man werde keinen Anstieg der Arbeitslosigkeit zulassen: "Vorrangige Handlungsfelder sind eine nachhaltige Landwirtschaft, der Ausbau der erneuerbaren Energien und die Bekämpfung der Entwaldung. In jedem Sektor haben wir spezifische Maßnahmen, die neue Geschäftsmöglichkeiten und langfristige Investitionen eröffnen, und zwar in Übereinstimmung mit den Klimaschutzzielen."

Zuletzt waren die nationalen Emissionen in Brasilien aufgrund von steigenden Entwaldungsraten im Amazonasgebiet zwischen 2014 und 2016 wieder angestiegen. Trotz der 2017 gesunkenen Abholzung im Amazonasgebiet um 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, steht Brasiliens Regierung international unter Druck, die Entwaldung im Amazonas nachhaltig zu stoppen.

Ohne historische Daten der Entwaldungsraten zu nennen, hob Minister Sarney Filho den bestehenden Plan zur Wiederherstellung der heimischen Vegetation hervor. Dessen Ziel ist es, "bis 2030 zwölf Millionen Hektar entwaldeter Flächen wiederherzustellen und die Zahlungen für Umweltdienstleistungen auszubauen, um den im Wald lebenden Bevölkerungsgruppen ökonomische Alternativen zu bieten, welche die Natur schützen".

Hinsichtlich der Energiewirtschaft verwies Sarney Filho auf einen Gesetzentwurf, der eine neue Biokraftstoffpolitik ermöglichen soll. Sie solle die Produktionseffizienz von Biokraftstoffen erhöhen und die Emissionen im Energiesektor reduzieren. Der Vorschlag sieht vor, die Schadstoffe in Treibstoffen zu senken und den Anteil von Ethanol in Benzin und von Biodiesel in Diesel zu erhöhen.

Brasiliens Umweltminister gab zudem bekannt, dass sein Land sich offiziell für die Ausrichtung der 25. Vertragsstaatenkonferenz der UN-Klimarahmenkonvention (COP25) im Jahr 2019 bewirbt.