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Venezuela: Prominente und Aktivisten aus USA und Kanada fordern Ende der Sanktionen

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Noam Chomsky (links) und Danny Glover sind die Erstunterzeichner eines offenen Briefes, der das Ende der Sanktionen gegen Venezuela fordert (Kollage)
Noam Chomsky (links) und Danny Glover sind die Erstunterzeichner eines offenen Briefes, der das Ende der Sanktionen gegen Venezuela fordert (Kollage)

Washington/Ottawa. Der Linguist und Philosoph Noam Chomsky und der Schauspieler Danny Glover sind die Erstunterzeichner eines offenen Briefes, der die Regierungen der USA und Kanadas auffordert, die Sanktionen gegen Venezuela aufzuheben.

In dem Schreiben von über 150 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und Aktivisten aus beiden Ländern heißt es, dass die Maßnahmen die Ärmsten in dem südamerikanischen Land treffen und nicht zum politischen Dialog beitragen, um die akute Krise in Venezuela zu lindern.

Die Initiative wurde offenbar gestartet, nachdem bekannt geworden war, dass Präsident Donald Trump eine weitere Verschärfung der Sanktionen gegen die Regierung von Präsident Nicolás Maduro erwägt. Die USA und Kanada haben Strafmaßnahmen gegen venezolanische Amtsträger verhängt, dazu gehören Einreiseverbote und das Einfrieren von Vermögenswerten. Die Trump-Regierung hat außerdem finanzielle Sanktionen angeordnet, um Venezuela daran zu hindern, neue Schulden aufzunehmen und zieht derzeit auch Maßnahmen gegen den venezolanischen Erdölhandel in Betracht.

"Wir sind zutiefst besorgt über die Anwendung illegaler Sanktionen, deren Wirkung am stärksten die armen und marginalisierten Teile der Gesellschaft trifft, um den politischen und wirtschaftlichen Wandel in einer Schwesterdemokratie zu erzwingen", heißt es nun in dem Brief. Dies erschwere außerdem die Bemühungen "eine Lösung für die tiefe Polarisierung in Venezuela zu vermitteln", so der Text.

"Es ist kein Geheimnis, dass Venezuela ‒ im Gegensatz zu Mexiko, Honduras, Kolumbien, Ägypten oder Saudi-Arabien ‒ für einen Regimewechsel durch die USA ins Visier genommen wird, gerade wegen Venezuelas Führungsrolle im Widerstand gegen die Hegemonie der USA und die Auferlegung des neoliberalen Modells in Lateinamerika", schreiben die Unterzeichner. Die Sanktionen der USA und Kanadas stellten einen "zynischen Gebrauch wirtschaftlicher Zwangsgewalt" dar, um eine Nation anzugreifen, die bereits mit Hyperinflation und Mangel an Grundnahrungsmitteln konfrontiert ist. Während behauptet werde, sie dienten "der Förderung von Demokratie und Freiheit", verletzten sie tatsächlich "das grundlegende Menschenrecht des venezolanischen Volkes auf Souveränität, wie es in den Chartas der Vereinten Nationen und der OAS dargelegt ist."

Abschließend fordern die Unterzeichner "die politischen Führer der USA und Kanadas dringend auf, überhitzte Rhetorik zu unterlassen und zur Suche nach echten Lösungen für die politischen und wirtschaftlichen Probleme Venezuelas beizutragen" und die Sanktionen aufzuheben. Die Vermittlungsbemühungen der Regierung der Dominikanischen Republik, des ehemaligen spanischen Premierministers Jose Luis Rodriguez Zapatero, des Vatikan und einer wachsenden Zahl lateinamerikanischer Nationen müssten unterstützt werden.