Alba-Gipfel fordert Respekt vor Souveränität von Venezuela

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Alba-Gipfel in Caracas, Venezuela, wandte sich "gegen die Wiederbelebung der Monroe-Doktrin"
Alba-Gipfel in Caracas, Venezuela, wandte sich "gegen die Wiederbelebung der Monroe-Doktrin"

Caracas. Ein Gipfeltreffen der Länder des lateinamerikanischen Regionalbündnisses Bolivarische Allianz für die Völker Unseres Amerika – Handelsvertrag der Völker (ALBA-TCP) in der venezolanischen Hauptstadt ist mit einer einhelligen Verurteilung des "Versuchs, die Monroe Doktrin wieder zum Leben zu erwecken" beendet worden. Die Abschlusserklärung der Konferenz kritisierte zudem ausdrücklich die "Politik der Einmischung des Generalsekretärs und einiger Mitgliedländer der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) gegen fortschrittlich regierte Länder der Region".

Zum 15. Alba-Gipfel waren am Montag lateinamerikanische und karibische Staatschefs und Außenminister in Caracas zusammengekommen. Unter ihnen befanden sich die Präsidenten von Kuba, Bolivien und Nicaragua, Raúl Castro, Evo Morales und Daniel Ortega. Surinam entsandte seinen Außenminister Yldiz Pollack. Weitere Mitgliedländer der 2004 gegründeten Regionalorganisation waren durch hochrangige Diplomaten vertreten. Der gastgebende venezolanische Präsident, Nicolás Maduro, bestätigte die Teilnahme von Delegationen aus Kuba, Bolivien, Nicaragua, Dominica, San Vicente und die Granadinen, Ecuador, San Cristóbal und Nieves, Surinam, El Salvador, Antigua und Barbuda, Haiti und der Dominikanischen Republik.

Der Gipfel hatte überwiegend die schwierige internationale diplomatische Situation von Venezuela zum Thema. Die Teilnehmer warnten vor einer ernsten Bedrohung der Souveränität des von einer schweren Wirtschaftskrise betroffenen Landes durch Sanktionen, wie sie die USA und die Europäische Union gegen Venezuela verhängt haben. Darüber hinaus verurteilten die Alba-Mitgliedsstaaten Aufrufe zu einem Militärputsch und zur militärischen Intervention in Venezuela.

"Wir wiederholen unsere Entscheidung zur Schaffung einer neuen internationalen Ordnung, gerecht, inklusiv und multipolar, entgegen hegemonialen und unilateralen Tendenzen", erinnert die Abschlusserklärung an die Gründungsprinzipien aus den Jahren, als die lateinamerikanische Integration besondere Dynamik entfaltete. Die Erklärung war zudem vom Gedenken an den vor fünf Jahren verstorbenen ehemaligen venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez geprägt, einem der Gründungsväter des Alba-Bündnisses.

Zu den weiteren Themen gehörten die Unterstützung von Boliviens Bemühungen um einen souveränen Zugang zum pazifischen Ozean, die Stärkung Kubas bei der Entwicklung gleichberechtigter diplomatischer Beziehungen zu den USA und die Bekräftigung der Hilfe für die erst jüngst wieder von Naturkatastrophen heimgesuchten karibischen Länder.

Venezuelas Präsident Maduro hatte anlässlich der Eröffnung des Gipfels erklärt, dass auch wirtschaftspolitische Themen beraten würden. Die "zeitnahen" Planungen würden auch die neue venezolanische Kryptowährung Petro einbeziehen, von der die sozialistische Regierung des Erdölriesen Venezuela sich einen Ausweg aus dem Teufelskreis aus Sanktionen und Wirtschaftskrise erhofft.