Guayaquil. Die Frauen- und Menschenrechtsaktivistin Gavis Glenda Moreno de León ist in Ecuador am 27. März in ihrem Auto durch zwölf Schüsse ermordet worden. Ihr Fahrer überlebte das Attentat schwer verletzt. Moreno de León hatte erst vor acht Monaten die Leitung des Frauengefängnisses in der größten Stadt des Landes, Guayaquil, übernommen.
Ersten Informationen der Polizei zufolge wurden die 46-jährige und ihr Fahrer von Unbekannten abgefangen, als sie in der Nähe des städtischen Universitätskrankenhauses unterwegs waren. Der Fahrer, der eine Schussverletzung im Bauch erlitt, versuchte noch das Krankenhaus zu erreichen, in der Hoffnung Moreno de León retten zu können. Dort erlag sie jedoch ihren Wunden.
Das Sekretariat für Kommunikation der ecuadorianischen Regierung erklärte, dass die Nationalpolizei die Ermittlungen in dem Mordfall aufgenommen habe. Die Justizministerin Rosana Alvarado reiste nach Guayaquil und sagte, dass der Justiz "bisher keine Informationen über Drohungen" gegen Moreno de León vorliegen. Víctor Araus, Leiter der Nationalen Direktion für Verbrechen gegen das Leben und gewaltsame Todesfälle, gab hingegen bekannt, dass die Beamtin Morddrohungen erhalten haben soll.
Laut der Staatsanwältin der Provinz Guayas, Patricia Morejon, wird der verletzte Fahrer in das Opfer- und Zeugenschutzprogramm aufgenommen.
Die ehemalige Anwältin Moreno de León arbeitete vor der Übernahme der Gefängnisleitung neun Jahre als Rechtsberaterin im Ministerium für wirtschaftliche und soziale Integration und vier Jahre als Beraterin in der Nationalversammlung.