Ecuador / Soziales

Ecuador: Waffen, Drogen und Sprengstoff in Büros von Gefängnisbeamten entdeckt

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Polizei- und Militäreinsatz in einem Gefängnis von Guayaquil, Ecuador
Polizei- und Militäreinsatz in einem Gefängnis von Guayaquil, Ecuador

Quito. Die Strafverfolgungsbehörden in Ecuador haben neun Beamte aus zwei Gefängnissen in Guayaquil verhaftet, in deren Büros Waffen, Munition, Sprengstoff und Drogen gefunden wurden.

Die Generalstaatsanwaltschaft teilte mit, dass die Leiter des Untersuchungsgefängnisses und des Litoral-Gefängnisses der Stadt, fünf Verwaltungsangestellte sowie zwei höhere Dienstgrade in Haft genommen wurden.

Bei der Durchsuchung der Gefängnisse am Freitag fanden die Beamten Gewehre, Bomben, Granaten, Sprengstoff, Bargeld und Drogen nicht nur in den Zellen, sondern auch in den Büros des Gefängnisdienstes für die Betreuung von Personen im Freiheitsentzug (SNAI).

Nach dem jüngsten Massaker in der größten Haftanstalt des Landes, dem Penitenciaría del Litoral, bei dem 31 Häftlinge ums Leben kamen, griffen Militär und Polizei in der vergangenen Woche ein und fanden bei den Häftlingen unter anderem ein Arsenal von Kriegswaffen. Nach einem Bericht der Streitkräfte waren es 30 Handfeuerwaffen, zwei Schrotflinten, 849 Schuss Munition unterschiedlichen Kalibers, zwei Sprengladungen, 169 Mobiltelefone, acht Funkgeräte, 16 Internet-Modems, Geld, Marihuana und Kokain.

Ecuador erlebt eine Gefängnis- und Sicherheitskrise, die die Regierung auf rivalisierende Banden zurückführt, die um die Kontrolle des Drogenhandels kämpfen (amerika21 berichtete).

Die Welle der Gewalt in den Gefängnissen hat seit Ende 2020 bei verschiedenen Unruhen mehr als 450 Insassen das Leben gekostet. Die Zahl der Morde auf den Straßen erreichte 2022 mit 25 pro 100.000 Einwohner die höchste Rate in der Geschichte. In diesem Jahr wird sie offenbar nochmal übertroffen.

Der Anstieg erhält insbesondere vor dem Hintergrund der entsprechenden Vergleichszahlen während der Regierung der Bürgerrevolution von Rafael Correa eine besondere politische Dimension. In der Zeit zwischen 2007 und 2017 konnte das Land die Mordrate auf eine einstellige Zahl senken, nämlich nur fünf gewaltsame Todesfälle pro 100.000 Einwohner. Außerdem wurde ein Sicherheitsniveau hergestellt, das das Land auch davor nicht kannte.