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Spannungen zwischen Venezuela und USA wegen Spionage-Flugzeug

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Ein Aufklärungsflugzeug EP-3 Aries II der US-Navy soll vergangenen Freitag unerlaubt in venezolanischen Luftraum eingedrungen sein
Ein Aufklärungsflugzeug EP-3 Aries II der US-Navy soll vergangenen Freitag unerlaubt in venezolanischen Luftraum eingedrungen sein

Caracas/Washington. Ein Zwischenfall mit einem US-amerikanischen Aufklärungsflugzeug sorgt derzeit für Spannungen zwischen Venezuela und der US-Regierung. Das Flugzeug vom Modell EP-3 Aires II wurde vergangenen Freitag von venezolanischen Kampfflugzeugen abgedrängt, nachdem es mutmaßlich in den Luftraum des südamerikanischen Landes eingedrungen war.

Das Spionage-Flugzeug war laut der venezolanischen Streitkräfte unerlaubt und ohne sich bei der Flugsicherheitsbehörde zu identifizieren in den Luftraum Venezuelas eingedrungen. Dies würde eine Verletzung internationaler Luftfahrtverträge sowie der nationalen Souveränität Venezuelas darstellen. Das strategisch-operative Oberkommando der Streitkräfte sprach von einer "offenen Provokation".

Da Versuche der Kontaktaufnahme mit dem Flugzeug erfolglos geblieben seien, sei es in der Luft abgefangen und in den internationalen Luftraum eskortiert worden. Nach Angaben Venezuelas stellt der Fall bereits die 76. unerlaubte Verletzung des venezolanischen Luftraums durch US-Flugzeuge im laufenden Jahr dar.

Das für Lateinamerika zuständige Südkommando der US-Streitkräfte kritisierte indes die Abfangaktion. Ein venezolanisches Kampfflugzeug habe sich auf gefährliche Weise dem US-amerikanischen Flugzeug genähert, das in internationalem Luftraum unterwegs gewesen sei, ließ das Kommando verlauten.

Das US-Militär hob dabei hervor, dass es sich beim venezolanischen Jet um ein russisches Flugzeug des Modells Suchoi SU-30 handelte. "Diese Aktion zeigt Russlands unverantwortliche militärische Unterstützung für Maduros illegitimes Regime und unterstreicht Maduros rücksichtsloses und unverantwortliches Verhalten", schrieb das Südkommando auf dem Kurznachrichtedienst Twitter.

Eine Beteiligung Russlands an dem Manöver scheint aber weit hergeholt. Venezuelas Luftwaffe verfügt neben Flugzeugen aus US-amerikanischer und chinesischer Produktion auch über mehr als 20 Flugzeuge des russischen Modells SU-30.