Uruguay schützt sich vor Corona: Grenzen bleiben dicht, Vorsorge wird intensiviert

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Grafik des Nationalen Notfallsystems (Sinae) vom 27. Oktober zur Corona-Lage
Grafik des Nationalen Notfallsystems (Sinae) vom 27. Oktober zur Corona-Lage

Montevideo. Uruguay ist im Gegensatz zu anderen Ländern Lateinamerikas bisher gut und unbeschadet durch die Pandemie gekommen. Damit das so bleibt, hat die Regierung für die Sommersaison Restriktionen angekündigt und die Vorsorge soll intensiviert werden.

Präsident Luis Lacalle Pou betonte,dass die Grenzen dicht bleiben. Es ist das erste Mal überhaupt, dass keine Touristen und Gäste in das Land einreisen dürfen. In der Sommersaison ist Punta del Este, vielfach das Monaco des Kontinents genannt, normalerweise ein Ort des internationalen und südamerikanischen Jetsets. Dieses Jahr wird daraus nichts, da die Nachbarländer Argentinien und Brasilien, aus denen die meisten Gäste stammen, Hotspots der weltweiten Corona-Pandemie bilden, mit Zehntausenden von Infizierten und Toten. In Uruguay sind nach letzten Zahlen gerade mal 54 Menschen an oder mit dem Virus gestorben.

Germán Cardoso, der für Tourismus zuständige Minister, sagte der Presse: "Im Laufe der nächsten Woche werden wir klar darlegen, welche tatsächlichen Anreize die Regierung ergreifen wird, um die Uruguayer zur Entwicklung interner Tourismusaktivitäten zu ermutigen". Bezüglich der Argentinier, die ein Haus in Uruguay haben, aber keinen Wohnsitz erklärte er, dass sie im Moment "nicht kommen können".

Die Pandemie-Überwachung im Land funktioniert relativ gut, das Nationale Notfallsystem (Sistema Nacional de Emergencias, Sinae) überwacht genau. In allen Fällen seien die Kontakte bereits identifiziert und die epidemiologische Spur in den letzten Tagen gemeldet worden, gab die Behörde bekannt. Aktive Corona-Fälle gibt es nach Meldungen vom 25. Oktober in Artigas, Canelones, Colonia, Flores, Florida, Maldonado, Montevideo, Paysandú, Rio Negro, Rivera, Salto, San José, Soriano, Tacuarembó und Treinta y Tres.

Die Gesundheitsbehörde des Landes will vorausschauend planen, wie man der Pandemie am besten begegnet. Um einen Impfstoff gegen Covid-19 zu erhalten, beachtet man die Vorgaben und die Strategie der Pan American Health Organization (PAHO). Direkte Verhandlungen mit Impfherstellern wurden verworfen und man entschied sich dafür, die Impfstoffe über Covax, einen von der PAHO organisierten Fonds zu erwerben. Dadurch soll sichergestellt werden, dass bis zu 755.000 Menschen das Serum erhalten.

Außenminister Daniel Salinas erklärte, dass AstraZeneca Uruguay seinen Impfstoff direkt angeboten habe. Diesen stellt der Pharmakonzern gemeinsam mit der Universität Oxford her. Das Mittel geriet in Verruf, nachdem bekannt wurde, dass ein Freiwilliger, der an klinischen Studien teilnahm, in Brasilien gestorben ist.