Chile / Soziales

Chile beginnt mit großangelegter Impfaktion

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Das Gesundheitsministerium in Chile rief für vergangenen Mittwoch zum Impfen auf
Das Gesundheitsministerium in Chile rief für vergangenen Mittwoch zum Impfen auf

Santiago. Am Mittwoch hat in Chile die erste Massenimpfung mit insgesamt zwei Millionen Dosen mit dem chinesischen Impfstoff Sinovac begonnen. Bereits im Januar waren die ersten 154.000 Dosen des Impfstoffes von Biontech/Pfizer eingetroffen. Chile hat zudem mit China bis Juni die Lieferung von weiteren zehn Millionen Dosen fest vereinbart. Auch mit verschiedenen anderen Herstellern wurden Kaufoptionen über insgesamt 36 Millionen Dosen unterzeichnet. Das würde ausreichen, um die gesamte chilenische Bevölkerung zu immunisieren.

Auch in Chile hatte man zuletzt das Ausbrechen der zweiten Infektionswelle nicht verhindern können, obwohl bis Ende 2020 über sechs Millionen PCR-Test bei einer Gesamtbevölkerung von 18 Millionen durchgeführt worden waren. Zuletzt war die Zahl der Neuinfektionen allerdings wieder rückläufig. Die Pandemie hatte aber schonungslos den desolaten Zustand des öffentlichen chilenischen Gesundheitssystems aufgedeckt.

Das medizinische Personal ist vielerorts erschöpft, die Intensivstationen sind zu über 90 Prozent ausgelastet und in Valparaiso sowie Coquimbo sogar kollabiert. Aus dem öffentlichen Krankenhaus Curico im Süden Chiles wird berichtet, dass auch die Ausgabe von Diabetesmedikamenten ins Stocken geraden ist.

70 Familien mit Kindern mit Diabetes sollen dort laut Medienberichten vom Krankenhausdirektor informiert worden sein, dass momentan nicht die finanziellen Mittel zur Verfügung stünden, um die für die Behandung der Kinder notwendigen Medikamente in ausreichendem Maße einzukaufen. Grund dafür sei auch das überlastete Gesundheitssystem aufgrund der Corona-Pandemie.