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USAID-Bericht räumt Verstrickung in Regime-Change-Politik gegen Venezuela ein

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Der venezolanische Oppositionspolitiker und selbsternannte Interimspräsident Guaidó mit Kolumbiens Präsident Duque beim Konzert in Cucutá
Der venezolanische Oppositionspolitiker und selbsternannte Interimspräsident Guaidó mit Kolumbiens Präsident Duque beim Konzert in Cucutá

Caracas. Ein von den USA unterstützter Versuch, im Jahr 2019 von Kolumbien aus Hilfsgüter nach Venezuela zu schicken, war nicht von humanitären Grundsätzen geleitet. Ein Bericht der US-Agentur für internationale Entwicklungszusammenarbeit (USAID), die an der Operation beteiligt war, kommt zu diesem Ergebnis.

Im Rahmen des "Venezuela Live Aid"-Konzertes, organisiert von dem britischen Milliardär und Unternehmer Nicholas Branson, sollte am 23. Februar 2019 ohne Zustimmung der venezolanischen Regierung ein LKW-Konvoi mit "humanitären Hilfsgütern" von der kolumbianischen Grenzstadt Cúcuta aus nach Venezuela durchbrechen.

Vor Ort riefen die Präsidenten von Kolumbien, Chile und Paraguay, Iván Duque, Sebastián Piñera und Mario Abdo, sowie der Generalsekretär der Organisation Amerikanischer Staaten, Luis Almagro, die venezolanischen Streitkräfte zum Ungehorsam gegenüber ihrem Präsidenten Nicolás Maduro auf. An der Seite der rechtsgerichteten Regierungschefs zeigte sich Venezuelas damaliger Parlamentspräsident Juan Guaidó, der sich einen Monat zuvor zum "Interimspräsidenten" seines Landes ernannt hatte und unmittelbar darauf von den USA und weiteren Staaten, darunter Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien, anerkannt wurde.

Das Vorhaben scheiterte und endete in einer gewaltsamen Auseinandersetzung an der kolumbianisch-venezolanischen Grenze.

Die USAID-Führung in Washington habe ihre Funktionäre vor Ort angewiesen, das Vorgehen "auf die Stärkung der Glaubwürdigkeit der Übergangsregierung [Guaidós] auszurichten", heißt es in einer aktuellen Auswertung der USAID. Demnach soll die Führung der von der US-Regierung finanzierten Behörde auch die Anweisung ausgegeben haben, die Geldmittel für Organisationen der Vereinten Nationen zu minimieren, obwohl diese in Venezuela eine Infrastruktur hatten, um benötigte Hilfsgüter zu liefern.

Die Anweisung, humanitäre Hilfslieferungen bereitzustellen, sei "nicht durch Fachwissen angetrieben" und nicht mit dem Generalinspekteur des Büros der USAID "entsprechend den Prinzipien der Neutralität, Unabhängigkeit und basierend auf Bedarfsanalysen" abgestimmt gewesen, schließt der Prüfbericht ab.

Der venezolanische Außenminister Jorge Arreaza reagierte auf die aktuellen Veröffentlichungen und erinnerte daran, dass seine Regierung seinerzeit vor der "falschen Show der angeblichen humanitären US-Hilfe in Cúcuta" warnte. Heute erkenne USAID selbst an, dass die Behörde "Teil einer politischen Operation für einen Regime Change war", teilte Arreaza auf Twitter mit.

Der Diplomat verwies weiter auf andere Aktionen, die vom NATO-Partner Kolumbien ausgingen, um "Chaos und Destabilisierung" in Venezuela zu bewirken. Darüber hinaus "prangern wir die Strategie an, venezolanische Gelder, Vermögenswerte und Unternehmen zu blockieren, um Leid zu erzeugen". Alle diese Pläne würden jedoch scheitern "und die Wahrheit ans Licht kommen", so Arreaza.