Zurück in die Zukunft: Argentinien will Beziehungen zu Venezuela verbessern

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Fernández warb bei einer Pressekonferenz mit seinem Amtskollegen aus Ecuador für bessere Beziehungen zu Venezuela
Fernández warb bei einer Pressekonferenz mit seinem Amtskollegen aus Ecuador für bessere Beziehungen zu Venezuela

Buenos Aires. Nach Jahren diplomatischer Spannungen hat der argentinische Präsident Alberto Fernández angekündigt, dass sein Land die Beziehungen mit Venezuela wieder vollständig aufnehmen wolle.

Bei einer Pressekonferenz mit seinem Amtskollegen aus Ecuador, Guillermo Lasso, regte er zudem an, dass andere Länder in Lateinamerika es Argentinien gleichtäten. Dafür werde er sich als derzeitiger Präsident des Staatenbündnisses Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (Celac) einsetzen.

Es seien schwierige Zeiten für und im Verhältnis zu Venezuela gewesen. Auch die Vereinten Nationen in Person der Hohen Kommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, hätten von der venezolanischen Regierung immer wieder glaubwürdige Schritte bei Themen wie Menschenrechten und dem Wahlprozess eingefordert. Diese seien aber mittlerweile gemacht worden, viele der Probleme hätten sich mit der Zeit "aufgelöst", so Fernández.

Damit Venezuela als "Land wie auch als Gesellschaft" wieder "normal funktionieren" und der interne Dialog zwischen Regierung und Opposition unterstützt werden könne, müsse man im Land "wieder Botschafter haben und ihm Aufmerksamkeit geben". Er rief auch andere Länder in Lateinamerika auf, diesen Schritt zu gehen.

Direkt mit diesen Aussagen konfrontiert, äußerte Lasso, dass es durchaus die Notwendigkeit gebe, "die lateinamerikanische Einheit" wiederherzustellen. Er sei aber für sein Land noch nicht bereit, sich spontan auf derartige Zusagen einzulassen. Man werde das Thema jedoch analysieren. Grundsätzlich sei er dem Aufruf von Fernández nicht abgeneigt.

Ecuador gehört bisher wie andere rechtsregierte lateinamerikanische Länder zu den entschiedenen Gegnern der Regierung von Nicolás Maduro. Der Aufruf zu dessen Absetzung wurde in den vergangenen Jahren etwa in der sogenannten Lima-Gruppe artikuliert.

Die Puebla-Gruppe begrüßte die Ankündigung und den Appell Fernández'. In einer Stellungnahme forderte sie eine Rücknahme der "Ideologisierung internationaler Beziehungen" sowie die "Stärkung der regionalen Integration". Der Gruppe gehören Linke aus ganz Lateinamerika an, darunter auch die Ex-Staatsoberhäupter Dilma Rousseff und Lula Da Silva (Brasilien), Rafael Correa (Ecuador), Evo Morales (Bolivien), José Mujica (Uruguay) und der amtierende argentinische Präsident.

Kritik kam dagegen aus der Opposition in Argentinien wie auch aus Venezuela.

Die Direktorin für Lateinamerika der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, Tamara Taraciuk, nannte die Worte von Fernández "besorgniserregend".