Venezuela stärkt internationale Beziehungen im Nahen Osten

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Präsident Maduro betonte in der ersten Ansprache nach der Rückkehr von seiner Reise die neuen Beziehungen in einer multipolaren Welt
Präsident Maduro betonte in der ersten Ansprache nach der Rückkehr von seiner Reise die neuen Beziehungen in einer multipolaren Welt

Caracas. Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hat eine positive Bilanz seiner elftägigen "euro-asiatischen" Auslandsreise gezogen. Zwischen dem 8. und 18. Juni besuchte er die Türkei, Algerien, den Iran, Katar, Kuwait und Aserbaidschan.

In allen Ländern führte Maduro Gespräche mit Präsidenten und Staatschefs und unterzeichnete Kooperationsabkommen in verschiedenen Bereichen.

Mit der Türkei soll die Zusammenarbeit in der Finanz-, Agrar- und Tourismusbranche verstärkt werden. Beim Besuch in Algerien reaktivierten Maduro und der algerische Präsident Abdelmadjid Tebboune eine hochrangige gemischte Kommission, welche weitere bilaterale Abkommen vorbereiten soll (amerika21 berichtete).

Mit Irans Präsident Ebrahim Raissi unterschieb Maduro ein Abkommen über die Zusammenarbeit im Energiebereich über 20 Jahre, das vor allem die Instandsetzung und Modernisierung von Ölraffinerien zum Gegenstand hat. Auch über den Austausch von technischen Dienstleistungen, die Kooperation im Verteidigungsbereich und in der Landwirtschaft wurden neue Verträge unterzeichnet.

Kuwait vereinbarte mit Venezuela die Einrichtung einer gemischten Kommission, welche sich der Zusammenarbeit in der Öl- und Gasförderung sowie der Stärkung der Organisation erdölexportierenden Länder (OPEC) widmet. Maduro lud zudem den katarischen Staatsfonds und private Unternehmen des Emirats ein, in Venezuela in den Tourismus, den Energiesektor und die Landwirtschaft zu investieren.

Beim Treffen mit dem Emir von Katar standen ebenfalls Fragen der Öl- und Gasindustrie im Fokus, und auch hier warb Maduro anlässlich eines Treffens mit katarischen Geschäftsleuten für Investitionen in Venezuela.

Zum Abschluss der Auslandsreise besuchte Maduro Aserbaidschan, wo er mit Präsident İlham Əliyev zusammentraf. Auch in dem westasiatischen Staat vereinbarte Maduro die Einrichtung einer gemischten Kommission, den künftigen Abschluss von Abkommen zu den Themen Landwirtschaft, Erdöl, Wissenschaft und Technologie, Tourismus, Bildung, Transportwesen und Telekommunikation. Aserbaidschan wird zudem neu eine Botschaft in der venezolanischen Hauptstadt eröffnen.

Ein Erfolg von Maduros Tour ist die angekündigte Eröffnung direkter kommerzieller Flugverbindungen zwischen Caracas und Istanbul, Algier, Teheran und Doha.

Maduro zeigte sich bei seiner Rückkehr nach Caracas äußerst zufrieden mit den erreichten Resultaten, auch wenn der konkrete Inhalt vieler Abkommen noch nicht publik ist. "Die Zusammenarbeit wird Resultate in der wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Entwicklung zeigen", versprach er.

Die Gespräche mit den anderen Staatschefs hätten deutlich gezeigt, dass eine multipolare Welt entstanden sei. "Es gibt einen neuen Konsens», sagte Maduro mit Blick auf die internationalen Beziehungen, wonach aufstrebende Nationen "ohne Imperien und Hegemonien" die Zusammenarbeit in zentralen Themen suchten. Bereits ab dieser Woche sollen in Caracas Abgesandte dieser Länder empfangen werden, um die Zusammenarbeit weiterzuführen und die Umsetzung der abgeschlossenen Abkommen anzugehen.