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"Social Media"-Blockade gegen Kuba

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Der Account von Granma digital wurde gesperrt
Der Account von Granma digital wurde gesperrt

Havanna. Über ein Dutzend kubanischer Medien und Personen, die ihre Nachrichten und politischen Ansichten in den Sozialen Netzwerken teilen, sind seit Mittwochabend von Twitter mit abschreckenden Warnungen markiert oder von Facebook blockiert worden. Dies melden mehrere Medien aus Lateinamerika.

So berichtet der Fernsehsender Telesur, dass der "Social Media Gigant Twitter" die wichtigsten Medien Kubas gesperrt hat, wie zum Beispiel Granma (167.000 Follower) und Cubadebate (fast 300.000 Follower), sowie Mesa Redonda Cuba, Radio Rebelde, Dominio Cuba und Canal Caribe. Des Weiteren wurden die Profile von wichtigen Journalisten wie Raúl Antonio Capote, Chefredakteur von Granma Internacional, oder Rosa Miriam Elizalde, Vorsitzende der kubanischen Journalistengewerkschaft und eine Reihe Regierungsvertreter und Nichtregierungsorganisationen gesperrt. Twitter hat bisher noch keine Erklärung für diese systematischen und überfallartigen Maßnahmen abgegeben.

Vor wenigen Tagen wurden zudem die Facebook-Profile der vom kubanischen Innenministerium betriebenen Seite Razones de Cuba und von Cubadebate, Canal Caribe, Radio Rebelde, Radio Habana Cuba, Radio Reloj, Juventud Rebelde und Trabajadores sowie die anonymen YouTuber Cuban Warrior, Karlito Marx Jeune, The Bad Word, Cuba is not Miami, Cool-Sexy Dissidence, La Página de Mauro Torres, Cuban Legionnaire gelöscht.

Was Twitter angeht, war Granma, "Offizielle Organ des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas", einer der ersten Accounts, die jetzt von der Microblogging-Plattform mit dem Label "mit der kubanischen Regierung verbunden" versehen wurde, die "unter den Nutzern nicht empfohlen und verbreitet" werden soll. Diario de Cuba stellt dazu fest, dass die auf dem Sozialen Netzwerk gesperrten Konten mit folgendem Hinweis erscheinen: "Twitter sperrt Konten, die gegen seine Regeln verstoßen."

Der kubanische Journalistenverband und zahlreiche andere Organisationen sowie Persönlichkeiten verurteilten die "diskriminierenden Maßnahmen", die den Zugang der Bürger zu Informationen behinderten.

Mit dieser aktuellen Kampagne filtert Twitter auch offizielle kubanische Profile und verübe, wie es bei Cubadebate heißt, "Medienterrorismus", unter dem einige kubanischen Medien bereits früher hätten leiden müssen. Das Unternehmen, das der reichste Mann der Welt, Elon Musk, kaufte, scheine sich von dem Grundsatz zu entfernen, den es zu fördern vorgibt: "Twitter ist ein offener Dienst, der eine Welt beherbergt, in der alle Arten von Menschen, Ideen und Informationen existieren."