Internationaler Aufruf gegen Angriffe auf zapatistische Gemeinden in Mexiko

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"Stoppt den Krieg gegen die zapatistischen Gemeinden": Aufruf zu Aktionstagen
"Stoppt den Krieg gegen die zapatistischen Gemeinden": Aufruf zu Aktionstagen

Mexiko-Stadt. Mit einer internationalen Erklärung haben Tausende auf den paramilitärischen Angriff reagiert, den die Regionale Organisation der Kaffeebauern von Ocosingo (Orcao) am 22. Mai auf die autonome zapatistische Gemeinde Moisés Gandhi in Ocosingo, Chiapas, verübt hat. Dabei wurde der Tzeltal-Indigene Jorge López Sántiz schwer verletzt.

Der bewaffnete Angriff auf diese Gemeinde "ist die direkte Verantwortung der Regierung von Chiapas und der Bundesregierung", betonen die Unterzeichnenden aus den Bereichen Kunst, Wissenschaft, Menschenrechtsarbeit und politischer Aktivismus in der gemeinsamen Stellungnahme. Unter ihnen sind Noam Chomsky, Bertha Navarro, Daniel Giménez Cacho, Fernanda Navarro, Juan Villoro, Alfonso Cuarón, Gael García Bernal, María de Jesús Patricio (Marichuy), Pierre Salama und andere.

"Der Angriff der Orcao ist kein Konflikt zwischen Gemeinden, wie Carlos Salinas ihn charakterisiert hätte und wie es López Obrador sicherlich auch vorgeben wird. Der Angriff liegt in der direkten Verantwortung der Regierung von Chiapas und der Bundesregierung. Erstere dafür, dass sie das Wachstum krimineller Gruppen gedeckt hat, die Chiapas von einem Zustand relativer Ruhe in einen Brennpunkt der Gewalt verwandelt haben. Die zweite für ihr Schweigen und ihre Passivität angesichts der eindeutigen Situation im Südosten", heißt es in dem Text.

"Chiapas steht am Rande eines Bürgerkriegs zwischen Paramilitärs und Auftragskillern der verschiedenen Kartelle, die um das Territorium kämpfen, und Selbstverteidigungsgruppen, mit aktiver oder passiver Komplizenschaft der Regierungen von Rutilio Escandón Cadenas und Andrés Manuel López Obrador", fügen die Intellektuellen und Aktivisten hinzu.

Die mehr als tausend Persönlichkeiten fordern ein Ende der paramilitärischen Gewalt in Chiapas, um zu verhindern, dass "Mexiko weiter in diesem endlosen Krieg versinkt", sowie Gerechtigkeit und medizinische Versorgung für Jorge López Sántiz, die vollständige Auflösung von Orcao, eine Untersuchung der Regierung von Gouverneur Rutilio Escandón und dass "das Schweigen von López Obrador aufhört, Komplize der Gewalt in Chiapas zu sein".

Für diese Forderungen und um gegen den Krieg gegen die zapatistischen Gemeinden zu protestieren, rufen sie zu Mobilisierungs- und Aktionstagen bis zum 10. Juni auf. Am 8. Juni soll eine koordinierte nationale und internationale Aktion stattfinden.